manjolla
Für Harry Potter sind diese Ferien sogar noch furchtbarer als er es sonst gewohnt ist: Nicht nur, dass er mehrere Wochen bei den Dursleys verbringen muss, stattdessen geht bei einem Familienbesuch einfach alles schief, was nur schiefgehen kann. Denn als die Schwester seines Onkels abfällig über Harrys verstorbene Eltern spricht, kann er sich nicht mehr zurückhalten. Ohne dass er es wirklich bewusst gewünscht hätte, belegt er seine Tante Magda mit einem Schwebezauber und prompt findet sie sich auf Höhe der Zimmerdecke wieder. Ein solcher Verstoß gegen die in der Zauberwelt geltenden Regeln bedeutet ganz klar einen Schulverweis, weswegen Harry reflexartig die Flucht ergreift. In dunklen Büschen am Straßenrand meint Harry ein großes angsteinflößendes Wesen wahrgenommen zu haben… Gerade rechtzeitig erscheint der rettende „Fahrende Ritter“, ein Bus, der Hexen und Zauberer aufsammelt und in ungeahnter Geschwindigkeit zu ihrem Ziel bringt. Als Harry dann in London, nahe der Winkelgasse, aussteigt, erblickt er den Zauberminister Cornelius Fudge und ahnt das Schlimmste, doch anstatt Strafarbeiten und einen Schulverweis zu kassieren, soll Harry bis zum Ferienende im Tropfenden Kessel wohnen, um dann wie gewohnt nach Hogwarts zu reisen. Auch seine Freunde Hermine und Ron, die er bereits in London trifft, verstehen nicht so ganz, weswegen Harry unbestraft mit einem solchen Vergehen davon gekommen ist. Doch als Harry ein Gespräch von Rons Eltern belauscht, hat er einen Verdacht, weswegen er so nachsichtig behandelt wird: Ein brutaler Mörder namens Sirius Black ist aus Askaban entkommen. Das ist bisher noch keinem Gefangenen gelungen, da Askaban das am besten bewachte Zaubergefängnis überhaupt ist: Dementoren wachen über die Inhaftieren, entziehen ihnen jegliches Glück um nur Angst und Verzweiflung übrig zu lassen. Nicht wenige sind dadurch verrückt geworden… Wie Black ausbrechen konnte, kann niemand begreifen. Doch wer weiß schon, was für Kräfte in dem Anhänger des dunklen Lords stecken? Aber das Erschreckenste ist, dass er es auf Harry, von dem er schon eine ganze Zeit lang im Schlaf gemurmelt hat, er sei in Hogwarts, abgesehen haben soll… Weswegen Black dem jungen Zauberer nach dem Leben trachtet, erfahren die drei Freunde nur nach und nach. Dennoch ist schon zu Beginn des Schuljahres bemerkbar, dass großer Grund zur Unruhe besteht; schließlich bewachen die bedrohlichen Dementoren Hogwarts… Und so müssen sich Hermine, Ron und Harry auch dieses Jahr einigen Gefahren stellen und es mit besonders großen Bedrohungen aufnehmen. Dabei haben sie alle im Hinterkopf, was die Lehrerin in ihrem neuen Fach, „Wahrsagen“, Harry prophezeit hat: Er würde bald sterben… Dieser Band zeichnet sich, wie schon seine Vorgänger, durch den großen Einfallsreichtum J.K. Rowlings aus, denn selbst im dritten Teil erfährt man allerlei Neues über die Zauberwelt, wobei die phantasievollen Beschreibungen stets realistisch wirken. Zudem steht zur Abwechslung nicht Voldemort als Gegenspieler im Vordergrund, sondern Sirius Black, der zudem in die Umstände des Todes von Harrys Eltern verstrickt ist, sodass man neue Einblicke in die Vergangenheit erhält. Außerdem ist dieser Teil meines Erachtens etwas düsterer als Teil eins und zwei, die Charaktere wirken wesentlich erwachsener, Hermine, Harry und Rons Freundschaft immer tiefer gehend und der Schreibstil wird ebenso erwachsener.