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dasbuecherhaus

Posted on 28.8.2020

Markus K. Korb, sagt über Schauer der Vorwelt: "Bachmanns Erzählungen gleichen dunkel-schimmernden Perlen, in deren Kern ein nebulöser Inhalt verborgen ist." Und damit hat er die Atmosphäre, die beim Lesen unweigerlich entsteht sehr gut beschrieben, man begreift ihn nicht sofort den Kern der Geschichte, er bleibt oft im verborgenen und doch zieht jede Einzelne den Leser unweigerlich in ihren Bann. So ging es auf jeden Fall mir. Ich muss gestehen, ich habe nicht jede Geschichte auf Anhieb verstanden und musste die eine oder andere zweimal lesen, auch bin ich nicht so sehr mit H.P. Lovecraft vertraut, um mich auf Anhieb zurechtzufinden, in Bachmanns Welt, die wie er selber schreibt Besuche bei H.P.Lovecraft sind. Die dreizehn Kurzgeschichten wurden teilweise schon in anderen Anthologien veröffentlicht, also nicht wundern, wenn euch die eine oder andere bekannt vorkommt, so ging es mir auch, auch wenn die Erinnerung daran schon etwas verblasst war. Fast jede der Geschichten ließ kalte Schauer über meinen Rücken fließen, die Schauer der Vorwelt, als würden Tentakeln aus der Urzeit nach mir greifen. Nein, ich habe keine Ahnung, ob ich den Titel richtig interpretiere, sind die Schauer die Überreste der Vorwelt, die sich gehalten haben in verschiedenen Bereichen der Erde? In Arkham, in Gronn, im Hotel De Profundis in Sagunth? Haben sich die Wesen in den Gemäuern und Menschen manifestiert und sind sie auf der Suche nach neuem Futter um aufs Neue zu erstarken und sich auf der Welt auszubreiten und erneut zu bevölkern? Ich weiß es nicht und ich habe vor allem keine Ahnung, ob meine Spekulationen auch nur eine dünne Grundlage haben. Aber wenn ich ehrlich bin, das ist mir auch egal, für mich passt meine Erklärung und ich fühle mich wohl dabei. Bestärkt in meiner Vermutung hat mich die Geschichte: De Profundis, in der der Protagonist Biederstedt sich mit einem Autor treffen will und während er auf den Termin wartet in einem Hotel lebt, das ihn im wahrsten Sinne des Wortes während seiner Träume in seinen Bann zieht.Aber sind es nur Träume die ihn heimsuchen? Oder Ohne Ende, in der ein Sturm Wesen freisetzt, die direkt aus der Hölle entsprungen scheinen. Schauer der Vorwelt ist ein Buch, dass mich noch lange beschäftigen wird. Tobias Bachmann macht es seinen Lesern nicht leicht, er fordert sie und das ist gut so, wenn man wie ich auch gern mal anspruchsvolleres lesen möchte, das trotzdem gut unterhält ist diese Anthologie genau richtig.

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