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Als vor 1 ½ Jahren "Cat Person" bei Blumenbar erschien, war ich sofort Feuer und Flamme. Die skurrilen, teilweise sehr brutalen Kurzgeschichten von Kristen Roupenian hatten es mir sofort angetan und glänzten mit Ideenreichtum und Andersartigkeit. Als ich nun hörte, dass die Autorin weitere drei Storys in einem dünnen Bändchen veröffentlichen würde, wusste ich genau, was meine nächste Lektüre werden sollte. Milkwishes beinhaltet neben der titelgebenden Geschichte noch zwei weitere Erzählungen, die zwar alle grundverschieden sind, in denen man aber sofort den Geist Roupenians widererkennt, sofern man denn die vorangegangene Sammlung gelesen hat. Ist die erste Story mit ihrer bösartigen Ironie fast noch komisch zu lesen, zieht die zweite ihre Leser*innen in ein düsteres Loch der Verzweiflung und spuckt uns bei der dritten, in meinen Augen leider schwächsten der dreien, wieder aus. Mit nicht einmal 80 Seiten ist "Milkwishes" ein kurzweiliges Vergnügen, das sich für mich vor allem wegen der zweiten Geschichte „Totenwache“ gelohnt hat. Zwar zeigt die Zusammenstellung der drei Erzählungen, was für eine Bandbreite die Autorin bedienen kann, jedoch reicht die Qualität der beiden anderen Storys nicht an die meines Favoriten heran. Dennoch kann ich nicht behaupten, dass mich auch nur einer von Roupenians kleinen Streichen gelangweilt hätte, da sie es doch immer wieder schafft, ihre Leser*innnen neugierig zu machen und alltägliche Dinge mit einer magisch-realistischen Wandlung so interessant und neu zu gestalten.Ich freue mich schon sehr darauf, auch in Zukunft noch mehr der Autorin lesen zu dürfen. Vorzugsweise natürlich Kurzgeschichten, obwohl ich einem Roman auch nicht abgeneigt wäre. Bewertung der einzelnen Geschichten: Was wir in den Sommerferien gemacht haben ★★★☆☆ (3,5) Totenwache ★★★★★ Milkwishes ★★★☆☆