manjolla
Einen Tag nach dem ich Suzanne Collins‘ finalen Band „Flammender Zorn“ aus der erfolgreichen Panem-Reihe beendet habe, fällt es mir noch immer etwas schwer die richtigen Worte zu finden. Ich bin ein Nachzügler, der erst von anderen dazu bekehrt werden musste, der Panem-Trilogie endlich mal eine Chance zu geben. Das 1. Buch, „Tödliche Spiele“, subte einige Zeit in meinem Regal vor sich hin. Im Dezember nahm ich es in die Hand und war schon nach wenigen Seiten vollkommen im Panem-Bann. Habe ich schon jemals eine Geschichte in dem Buchgenre gelesen, was derart grausam und brutal mit Charakteren verfährt? Nein. Zwischen dem 2. Buch und dem Finale „Flammender Zorn“ verging für mich nur 1 Woche. Andere warteten ein ganzes Jahr. Der Anfang von „Flammender Zorn“ las sich für mich trotzdem zunächst etwas holprig. Ich hatte etwas Probleme mich reinzufinden. Ob es an mir lag, kann ich nicht so gut beurteilen. Ab Kapitel 6 jedoch packte mich die Spannung und Grausamkeit eiskalt. Wie die Vorgänger zog mich dieses Buch wieder in ein Gefühlsstrudel. Während in „Gefährliche Liebe“ die vertrakte Beziehung zwischen Katniss, Peeta und Gale in den Vordergrund trat, wurde diese in „Flammender Zorn“ eher hintergründig behandelt. Denn in diesem Finale geht es nicht nur für Katniss, sondern für ganz Panem um alles oder nichts. Hoffnung auf Frieden oder Zerstörung. Die Rebellen und die Regierung führen einen unerbittlichen Kampf gegeneinander. Und mittendrin steht Katniss, die mehr und mehr unter Druck gerät. Korruption, Wahnsinn, Leid durch Folter und Unterdrückung stehen an der Tagesordnung wenn man sich dem Kapitol widersetzt. In Suzanne Collins‘ letztem Panem-Werk wird Geltungssucht durch die Medien ebenso durchleuchtet, wie das Ringen um das eigene Leben sowie dem der Menschen die man liebt. Vorallem im letzten Teil des Buches war ich oft nur noch emotional überfordert. Das bisschen Hoffnung, dass dem Leser im einen Moment gegeben wird, entreißt die Autorin in der nächsten Sekunde achtlos. Es sollte vielleicht hiermit gezeigt werden, dass nicht gezielt auf ein Happy-ever-after zugesteuert wird. S. Collins hat mir klar gemacht, dass sie allein die Macht hat – genau wie die Rebellen oder Regierung in der Geschichte – alles herum zu reißen. Zum Schluß heulte ich fürchterlich vor mich hin. Als ich dann den Epilog hinter mir hatte, saß ich da mit verheultem Gesicht und dachte zunächst…nichts. Wird die Hoffnung doch noch gestillt? Gibt es eine Chance auf Freiheit, gar Glück? Oder wird alles untergehen? Ich kann diese Fragen jetzt beantworten. Insgesamt ist „Flammender Zorn“ ein sehr gelungener Abschluß aus einer beispiellosen, phänomenalen Buchreihe. Und ich bin dankbar, dass ich mich hab bekehren lassen.