Harakiri
Prinzessin Annabelle, oder Lia, wie sie sich selber gerne nennt, soll verheiratet werden. Den zukünftigen Gemahl hat sie jedoch noch nie gesehen. Da sie Zwänge hasst und sich den Künftigen als alten Mann vorstellt, flieht sie zusammen mit einer Zofe. In einem kleinen Dorf finden die beiden Anstellung als Kellnerinnen und sind zufrieden mit ihrem einfachen Leben. Doch dann tauchen eines Tages zwei Männer auf. Beide umgibt ein Geheimnis und zu beiden fühlt sich Lia hingezogen. Doch nur einer ist der Gute… Eigentlich ein einfaches Strickmuster: Zwei Männer, eine Frau. Einer gut, einer böse und die Frau muss sich entscheiden. Doch ganz so einfach bleibt es bei Mary E. Pearson dann doch nicht. Lia ist ein starker Charakter. Sie steht ihre Frau, egal was passiert. Sei es als Kellnerin, auf der Flucht oder im Kampf. Sie ist mir sofort ans Herz gewachsen und ich konnte es immer nicht erwarten, mehr von ihr zu lesen. Die beiden Männer fand ich – was sicher gewollt war – undurchsichtig. Aber gerade das machte einen großen Teil des Reizes der Story aus. Sogar der Leser wusste nicht genau, welcher der Beiden jetzt wer ist. Die Kapitel sind aus unterschiedlicher Sicht erzählt. Meistens aus Sicht von Lia. Aber auch Rafe und Kaden kommen zu Wort. Es war manchmal etwas schwierig zu unterscheiden, wer jetzt gerade dran ist, denn die Erzählung ist jeweils in der 1. Person. Für mich enthielt das Buch zwei Teile: Lias Flucht und die Zeit in der Taverne und Lias Entführung. Ich hing stets wie festgesaugt an den Wörtern und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Im Mai erscheint die Fortsetzung „Das Herz des Verräters“ Insgesamt soll die „Chronik der Verbliebenen“ 4 Bände umfassen. Ich weiß jetzt schon, dass ich jedem Einzelnen entgegen fiebern werde.