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Aus dem Leben der wahren Königin Die spanische Prinzessin Katharina von Aragón wurde dazu erzogen, einst einen Prinzen zu heiraten. Königin Isabella von Spanien hat sich dafür entschieden, die junge Prinzessin mit Prinz Arthur von England zu verheiraten. Eine Verbindung, die für beide Seite nur Vorteile bietet, so die Annahme. Katharina ist 16 Jahre alt, als sie im Jahre 1501 englischen Boden betritt. Leider verstirbt Arthur kurz nach der Vermählung. Um das Bündnis mit Spanien zu erhalten, wird sie kurzerhand mit dem nächsten Prinzen verlobt. Henry VIII. wird ihr Gemahl. Zu Beginn ihrer Ehe sieht es nach einer glücklichen Verbindung aus, aber dann nimmt das Schicksal seinen Lauf. Für Katharina beginnt ein langer Kampf um Liebe und Anerkennung und um die Zukunft ihrer Tochter. Das Leben von Katharina von Aragón, die als erste Gemahlin von Henry VIII. in die Geschichtsbücher einging, dürfte wohl jedem bekannt sein. Ich hatte schon einiges von ihr im TV gesehen und kannte sie aus den Geschichtsbüchern, also hatte ich hier keine großartigen neuen Erkenntnisse erwartet. Umso erstaunter war ich, als ich diesen Roman gelesen hatte. Alison Weir beginnt ihre Handlung mit dem Tag, als Katharina englischen Boden betritt und erzählt ihr gesamtes Leben in England. Aus Sicht der Königin wird die Handlung geschildert. Somit ist man hautnah an ihrem Leben beteiligt. Man erlebt, wie aus dem jungen Mädchen langsam eine erwachsene Frau wird. Sie hat Träume und Hoffnungen und Wünsche für ihre Zukunft und die Zukunft Englands. Man ist dabei, wie diese Träume zerplatzen, wie sie erst zur Königin gemacht wird und dann fallen gelassen wird. Aber was ganz besonders anrührt, sind die vielen kleinen Szenen dazwischen. Die Verzweiflung, weil der Thronerbe sich nicht einstellen will. Die Zerrüttung zwischen ihr und Henry. Aber auch die Treue ihrer Dienerschaft oder Ehrendamen. Fremde Frauen und Männer, die ihr zur Seite stehen und ihr nicht nur das Leben erleichtern, sondern zu Freunden werden. Die Gespräche mit den spanischen Abgesandten Chapuys zum Beispiel, die ihre Verzweiflung wiedergeben. So viele kleine Szene, die ein ganz neues Licht auf die Frau werfen, die auszog, um Königin in einem fremden Land zu werden, und dabei so viel zu Erdulden hatte. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Ich habe Katharina ganz neu kennengelernt. Mit Details aus ihrem Leben, die mir so nicht geläufig waren. Der Erzählstil von Alison Weir ist dabei angenehm zu lesen. Das Einzige, was mich wirklich gestört hat, war, dass in der deutschen Übersetzung auch die Namen übersetzt wurden. Aus Henry wurde Heinrich und aus Mary Maria, um nur die wichtigsten Beispiele zu nennen. Ich finde es besser und authentischer, wenn die Protagonisten ihre ursprünglichen Namen behalten dürfen, aber dies ist nur ein kleiner Mangel, für den die Autorin ja auch nicht verantwortlich ist. Die gelungene Aufmachung macht dieses aber locker wieder gut. Es sind nämlich Personenregister, Zeittafel und ein Nachwort am Ende vorhanden. So kann man gut nachverfolgen, in welcher Reihenfolge welche Ereignisse in dem Leben der Königin stattgefunden haben. Fazit: „Katharina von Aragón“ ist ein exzellent recherchierter Roman über die erste Königin von Henry VIII. . Ihr Leben wird glaubhaft geschildert. Mir hat gut gefallen, wie hier von und mit ihr erzählt wurde. Gleichzeitig bekommt man die Ereignisse dieser Jahre in chronologischer Reihenfolge zu lesen. Dies ist erst der erste Band von Alison Weir über die Frauen von King Henry VIII. , es werden wohl noch 5 weitere Bände folgen, ich bin gespannt.