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Naturbursche und Stadtmädchen Schwarzwald 1965, die Försterfamilie erwartet das sechsjährige Patenkind der Mutter, doch am Bahnhof steht nur eine junge Frau – Lisa, die man einlädt ihre Urlaubstage bei der Familie zu verbringen. Während Mutter Charlotte Vogel in Lisa die Gesichtszüge ihrer Freundin erkennt, ist der älteste Sohn Robert sehr misstrauisch: Woher kommt Lisa und was beabsichtigt sie? Mit ihrer freundlichen Art und ihrer Hilfsbereitschaft erobert Lisa die Herzen und schnell versucht Charlotte sie mit einem ihrer Söhne zu verkuppeln. Lisa fährt mit Georg an den Liliensee und mit Robert in die Berge. Ein plötzlicher Schneesturm verhindert allerdings die Rückkehr am Abend. Eingeschlossen in einer Berghütte müssen Lisa und Robert ausharren und miteinander auskommen... Ich kenne schon einige Bücher der Autorin Elisabeth Büchle und habe mich sehr gefreut als ich den neuen Winterroman entdeckte. Zuerst ein großes Lob für das Cover, es ist wunderschön… im Bergsee spiegelt sich die verschneite Landschaft und Sonnenlicht erhellt die Szene. Dies passt sehr gut zum Inhalt des Romans. Der Schreibstil von Elisabeth Büchle ist gut zu lesen. Ihre Naturbeschreibungen malen deutliche Bilder vor mein inneres Auge, zB.: „Tautropfen saßen wie Perlen auf Grashalmen und reflektierten die für die Jahreszeit ungewöhnlich helle Morgensonne, klebten an Spinnweben, als wollten sie dafür Sorge tragen, dass die seidigen Fäden, die sonst gern im Verborgenen blieben, an diesem Tag nicht übersehen wurden. Wie filigrane Kunstwerke, im Geheimen entstanden und nun in einer Galerie ausgestellt, die sich Natur nennt.“ (s.S. 31) Die Protagonisten sind ebenso liebevoll gezeichnet und man schließt sie schnell ins Herz. Allen voran natürlich Lisa, deren Leben bisher nicht leicht war und die tiefe Verletzungen und Sehnsucht nach Annahme und Familie in sich trägt. Der Familienzusammenhalt der Vogels führt ihr sehr deutlich vor Augen, was sie nie hatte. Ja, die Vogels… Eltern, die sich herzlich zugetan sind, erwachsene Söhne, die ihren Weg gefunden haben, aber (zum Leidwesen der Mutter) noch keine Frau für‘s Leben und der etwas schrulliger Großvater, der mehr sieht als man denkt und der mit kryptischen Äußerungen manches lenkt… Und natürlich spielt auch Gott, der uns liebt, und der Glaube an ihn eine wichtige Rolle im Buch. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Lest selbst! Mich hat das Buch von Beginn an gefesselt, die Dialoge haben mich oft zum Lachen gebracht, mich aber nach nachdenklich zurückgelassen. Ich habe den Roman an nur einem Tag durchgelesen. Und schon jetzt hoffe ich, dass es bald eine Fortsetzung dieser Reihe gibt. „Winterleuchten am Liliensee“ ist eine romantische Wintergeschichte… mal nachdenklich, mal witzig und einfach nur schön! Schade, dass man nur 5 Sterne vergeben kann!