gino-alessandro
Die Story aus Stephen Kings neuem Buch "Das Institut" ist schnell erzählt. Ein 12-jähriger Junge mit latenten paranormalen Fähigkeiten wird entführt und in das titelgebenden Institut gebracht, wo sich andere Kinder mit paranormalen Fähigkeiten befinden, an denen Experiment durchgeführt werden und für gewisse Zwecke ausgenützt werden. Die Geschichte fängt sehr gut an. Die Geschichte von Tim, ein Charakter, der im späteren Verlauf eine entscheidende Rolle spielen wird, wir dargestellt. Typisch für Stephen King ist es ein Charakter mit einer schwierigen Vergangenheit, die auch ausführlich beleuchtet wird. Danach beginnt die Hauptgeschichte im Institut, wo der Alltag und die Geschichten der Kinder und Jugendlichen, die dort untergebracht sind, geschildert werden. Und gleichzeitig fangen die Probleme an. Die Charaktere sind seltsam blutleer, es wird kaum auf die Hintergründe und Geschichten eingegangen. Der Großteil besteht eigentlich aus der Beschreibung der Abläufe im Institut, was sich zwar King-typisch schnell liest, aber für mich unglaublich blutleer ist. Spannung kommt so gut wie gar keine auf, man weiß immer bereits im Vorhinein, was ca passieren wird. Am schlimmsten finde ich die Beschreibung der "Bösen". Die sind unglaublich fad dargestellt, kaum Ecken und Kanten, es sind einfach nur irgendwelche Subjekte, ohne Hintergründe ohne gar nichts. Es fehlen die für King so typischen Rückblicke, die Geschichten der Charaktere und wie sie geworden sind wie sie eben sind. So tröpfelt die vorhersehbare Geschichte über ein paar hundert Seite dahin und es will nie wirklich Freude oder ein Wow-Moment aufkommen. Gegen Ende, wenn der eigentliche Höhepunkt, der für mich äußerst enttäuschend war, vorbei ist, wird es wieder etwas besser. Aber summa summarum gehört "Das Institut" sicherlich zu den schlechteren Büchern das Meisters. Für Einsteiger ist es überhaupt nicht empfehlenswert, Fans werden ein paar gute Momente finden, aber gesamt gesehen nicht sehr begeistert sein.