Gabriele
Die Bibel als Haltepunkt Ich weiß zwar nicht, ob jeder Gläubiger hin und wieder in Zweifel gerät, ob es Gott wirklich gibt oder ob er nur unseren Wunschträumen entspringt; aber wenn ich nach der Fülle der Bücher gehe, die helfen sollen, dem Glauben treu zu bleiben, müssen wohl viele Menschen unsicher sein. Pastor Malte Detje hat sich Gedanken gemacht, was man tun kann, um trotz aller Zweifel an Gott dran zu bleiben. Er behandelt seine Ideen in sechs Kapiteln. Zu Beginn erläutert er, warum es im Glauben nicht unbedingt auf Gefühle ankommt – obwohl sie für die meisten Christen eine große Rolle spielen. Doch wenn sie im Gottesdienst und auch in den Liedern ausbleiben, sollte man sich bewusst machen, dass gerade der Gottesdienst aus zwei Richtungen betrachtet werden kann: einmal als unser Dienst für Gott und einmal als Dienst von IHM für uns. Das hat ER unter anderem in der Bibel versprochen. Deshalb sollten wir uns bewusst machen: „Das äußere Wort muss dem inneren stets vorausgehen“ (Seite 63/64). Erst wenn wir den Worten aus der Bibel lauschen, werden Selbstzweifel und Ungewissheit aus der Welt geräumt. Dabei sollte man sich in jeder Situation klar machen, dass die Bibel nicht nur aus dem Gesetz besteht, sondern auch aus dem Evangelium. Während im ersten Teil die Frage: „Was würde Jesus tun?“ im Vordergrund steht, erfahren wir im zweiten Teil „Das hat Jesus für dich getan.“. Detje vergleicht die Bibel mit einem Märchenschloss mit vielen Zimmern, in denen es in jedem Winkel atemberaubendes zu entdecken gibt (Seite 104). Indem er diverse Geschichten herausgreift, wird klar, dass auch die in der Bibel beschriebenen Menschen Fehler hatten. Schließlich sagte schon Augustus, dass Kirche „kein Museum voller Heiliger , sondern ein Krankenhaus für Sünder“ ist (Seite 150). Trotz einiger nachdenkenswerter Gedanken hat das Buch nicht gehalten, was ich mir von ihm versprochen hatte. Gerne hätte ich weniger Anleitung zum Bibellesen bekommen, sondern mich lieber mit grundlegenden Fragen zum Glauben auseinander gesetzt. In diesem Buch wird in angenehmer Sprache Gottes Gegenwart vorausgesetzt und an der Bibel festgemacht. Ich denke, es richtet sich vor allem an junge Leser, die noch auf der Suche nach ihrer Zukunft sind. Antworten auf Fragen, die sich am Ende des Lebens stellen, müssen allerdings anderswo gesucht werden.