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daffodil

Posted on 19.8.2020

Es ist zu viel. Ich will nicht mehr. Ich kann nicht mehr. Mein Leben muss sich ändern. Schon immer mochte ich Frankreich, die französische, die leichte Lebensart. Wage ich den Ausstieg dorthin? Diese Gedanken bewegen die Autorin, sie sucht Ruhe, Ausgeglichenheit. Südfrankreich ist das Ziel, ein abgelegener Bauernhof, eine alternative Lebensweise. Jeder, der sich einbringt, ist willkommen. Einfaches Leben, harte Arbeit, zu sich finden. Eine Zeit lang. Die Liebe kommt dazwischen. Ein weiteres Ende, ein weiterer Anfang. Leben in Frankreich ist anders, ganz anders als erwartet und aus Deutschland gewohnt. Gibt man sich auf, wenn man sich anpasst? Es bleibt die Suche nach dem Glück. Ist es das Unterwegssein als Lebensform, das Leben im mondänen Cannes, ist es das Frust ablassen in Kolumnen, ist es das Kochen für die Familie? Helfen Diäten, Hypnose, Online-Seminare? Wie hinderlich sind Behördenfrust, nervige Unzuverlässigkeit von Bekannten, Machogehabe, die Suche nach passender Kleidung, Sprachprobleme? Viel wurde probiert, aber das Wurzeln schlagen gelingt nicht so leicht. Sehr offen und selbstkritisch beschreibt Christine Cazon einen Abschnitt ihres Lebens. Eine lange Suche, eine Auseinandersetzung mit Problemen, die sie, die eher schwermütig und nicht wirklich kontaktfreudig ist, ausbremsen. Eine Reise zu sich selbst, eindrucksvoll und nachdrücklich geschildert. Angehängt ist ein Abschnitt, in dem die Autorin ihre Familiengeschichte aufarbeitet. Für mich ein Bruch zum vorangegangenen Inhalt. Eine Aussteigergeschichte aus dem Hause Kiepenheuer und Witsch.

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