Profilbild von tinax9

tinax9

Posted on 18.8.2020

Neapel in den 1950er Jahren. Lila und Elena werden Freundinnen und müssen ihr Leben meistern, dass ihnen nicht viel bietet. Sie träumen von Erfolg, Reichtum und großen Projekten. Wie wird sich ihre Freundschaft verändern, wenn ihnen ihr Viertel, die Zeit und die Tatsache, dass sie Frauen sind, sie daran hindern, das zu tun, was sie wirklich tun möchten? Elena und Lila sind Charaktere, aus denen ich nicht wirklich schlau geworden bin. Im ersten Teil der Reihe geht es fast ausschließlich um ihre Freundschaft, denn ihnen bleibt nicht viel anderes. Sie wachsen in Armut auf, müssen darum kämpfen, zur Schule gehen zu können und erleben tagtäglich Gewalt, die ihr Alltag zu sein scheint. Sie sind Freunde, obwohl sie sich meiner Meinung nach kaum wie Freunde verhalten. Lila scheint hochbegabt zu sein, doch das ist unwichtig, wenn man bedenkt, wo sie aufwächst. Elenas einziger Lebensinhalt scheint die Konkurrenz mit Lila zu sein. Sie will besser, schlauer, hübscher sein. Es ist anstrengend zu lesen, da teilweise nicht viel anderes passiert. Schließlich ist es Elena, die weiter zur Schule geht und nicht Lila. Ihre Freundschaft verändert sich, doch auch dann bleibt der Konflikt bestehen. Lila handelt aggressiv und impulsiv, sie will sich nicht an die unausgesprochenen Regeln der Gesellschaft anpassen. Sie will Dinge tun, obwohl sie eine Frau ist. Und auch wenn sie nicht mehr zur Schule geht, ermutigt sie Elena, so viel wie möglich zu lernen. Mit ihr geschieht eine Veränderung, deren Hintergründe noch offenbleiben. Sie hat mehr Seiten als Elena, die sich immer anzupassen scheint. Es gibt noch viele weitere Charaktere, mit denen die beiden im Viertel aufwachsen. Es gibt ständig Konflikte und Streitereien, aber auch der ständige Kampf ums Überleben. Das war der ausschlaggebende Punkt zum Weiterlesen: Fallen die Kinder in die Muster ihrer Eltern, uns hassen sich wegen alter Geschichten oder können sie dem entfliehen? Das war wirklich gelungen, aber meiner Meinung nach hätte es dafür nicht knapp 500 Seiten gebraucht. Die vielen Charaktere sind am Anfang etwas verwirrend, aber man schließt viele schnell ins Herz und findet dann doch einen Grund, um weiterzulesen. Doch es nicht so beeindruckend, wie manche sagen.

zurück nach oben