Merle
Luca Kaiser hat endgültig genug von seiner manipulierenden Freundin und flüchtet aus New York nach Malta. Dort hofft er auf etwas Ruhe und auf die Möglichkeit sich selbst zu finden, doch dieser Plan geht nicht so wirklich auf. Schon an seinem ersten Tag auf der Insel ertrinkt er beinahe im Meer, doch eine wunderschöne Frau rettet ihn und heilt ihn mit ihren bloßen Händen. Schon bald erfährt er, dass Thea, seine Retterin, ein Wassermensch ist - eine Halbgöttin. Schnell kommen die beiden sich näher und verlieben sich ineinander. Doch ihre Liebe steht unter keinem guten Stern. Kann ihre Liebe die Hürden überwinden, die ihnen im Weg stehen oder wird sie an den Hindernissen zugrunde gehen? . Anfangs hatte ich ziemliche Probleme in die Geschichte reinzufinden, nicht etwa weil ich es nicht spannend fand, sondern weil ich mit Luca einfach überhaupt nicht warm wurde. Er war mir oftmals einfach irgendwie zu naiv und gutgläubig und ging mir damit ziemlich auf die Nerven. Doch man merkte schnell, dass er sein Herz am rechten Fleck hat. Thea hingegen fand ich als Person sehr interessant, auch wenn sie oft etwas kalt und unnahbar wirkte. Dadurch wirken die beiden absolut grundverschieden und es war schwierig für mich festzustellen worauf sich ihre Verbindung gründet. So wirkte es auf mich oft so, dass für Luca einfach nur Theas wunderschönes Aussehen ausschlaggebend war für seine Gefühle ihr gegenüber, immerhin wurde regelmäßig betont wie toll und außergewöhnlich sie aussieht, dass es jedoch auch Eigenschaften gibt, die über die äußerlichen Merkmale gehen, kam etwas kurz. Deswegen fand ich die Beziehung der beiden etwas schwierig, sicherlich herrschte eine gewisse Anziehung zwischen den beiden, aber worauf sich ihre Liebe in dieser sehr kurzen Zeitspanne gründet, war für mich nicht ganz ersichtlich. . Firas Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, sie schreibt sehr locker-leicht und humorvoll, so dass sich die Geschichte trotz einiger Handlungssprünge sehr flüssig lesen ließ und die Seiten zum Ende hin auch nur noch so dahin geflogen sind. . Toll fand ich es, dass es neben der eigentlichen Handlung zwischen Luca und Thea auch noch ein etwas ernsteres Thema gab, dass angeschnitten wurde. Hier hat mir aber stellenweise noch etwas mehr Tiefe gefehlt, besonders von Luca, da er lange Zeit seine Augen davor verschlossen hat und es wahrscheinlich einfach nicht sehen wollte. . Die Charaktere und insbesondere die Nebencharaktere sind alle sehr vielfältig und haben alle irgendwie ihre Macken, wodurch mir besonders Marta schnell ans Herz gewachsen ist. . Fira hat in diesem Buch ihre eigene Götterwelt erschaffen über die ich gerne noch mehr erfahren hätte. Da das Buch aus der Sicht von Luca spielt, erfährt man anfangs recht wenig über die Wassermenschen und ihre Welt, erst zum Ende hin, erhält Luca (und damit auch man selbst) mehr Informationen über die Wassermenschen. . Tatsächlich schienen sich die Ereignisse zum Ende hin beinahe zu überschlagen. So wird ein Geheimnis nach dem nächsten offenbart und Plotwist folgt auf Plotwist. Aber diese rasante Fahrt am Ende hat zwar meinen Kopf etwas zum rauchen gebracht, aber auch wahnsinnig Lust auf den zweiten Band gemacht! . Insgesamt fand ich die Idee hinter „Wassermenschen - Die Halbgötter“ unglaublich toll und auch Malta als Setting fand ich toll gewählt, ebenso die meisten Charaktere, dennoch gab es ein, zwei kleine Punkte, die mich nicht so ganz überzeugen konnten. Trotzdem mochte ich die Geschichte sehr und hatte ein paar schöne Lesestunden mit Thea und Luca und bin nun schon sehr gespannt auf den zweiten Band, der ja nächstes Jahr im April erscheinen wird.