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MiraxD

Posted on 18.8.2020

Cursed - Die Auserwählte ist der Auftakt einer Reihe von Thomas Wheeler und illustriert von Frank Miller. Ich kenne weder den Autor, den Illustrator noch die Netflix-Serie, dennoch mag ich die Artussage unglaublich gerne und daher lese ich super gerne Neuinterpretationen oder Fantasygeschichten, die davon inspiriert werden und bin so über Cursed gestolpert. Ich bin definitiv neugierig geworden und wollte daher unbedingt das Buch lesen, bevor ich die Serie anfange. Leider hat mich dieser Auftakt zwiegespalten, dennoch bin ich mir ziemlich sicher, dass es mir als Serie gut gefallen wird, aber dazu später. Das Cover ist recht schlicht gehalten, sticht jedoch in seinem hellen Rotton und der schwarzen Silhouette des mächtigen Schwertes stark hervor, passend zur Artussage. So schlicht es von außen aussieht, so vielfältig ist das Innenleben, denn die Kapitel werden immer wieder von schwarz-weißen oder farbigen Illustrationen durchbrochen. Man merkt also, dass viel Mühen in die Gestaltung gesteckt wurde, was ich definitiv anerkenne. Nimue gehört dem Volk der Fey an, einem magischen Volk, dennoch merkt sie schnell, dass sie anders ist als ihre Mitkameraden, denn Nimue hat eine starke Bindung zum Verborgenen, einer mysteriösen, dunklen Magie. Trotz der hohen Stellung ihrer Mutter Lenore als Erzdruidin, würde Nimue am liebsten ihre Heimat verlassen und die Welt entdecken. Eines Tages jedoch wird ihr Zuhause überfallen, ihr Volk grausam ermordet und sie erhält als letzte Bitte ihrer Mutter die Aufgabe Merlin, dem Zauberer, ein geheimnisvolles Schwert zu übergeben. Während Nimue also versucht Merlin zu finden und ihr Volk zu beschützen, trifft sie auf Arthur, einen Söldner, dessen Schicksal schon bald eng mit Nimues verbunden ist. Wenig ahnt Nimue jedoch, wie sehr ihr Weg sie verändern wird und was hinter dem Schwert steckt, welches ihre Mutter ihr vermacht hat... Was mir sofort am Schreibstil des Autors aufgefallen ist, ist, dass sie sich wirklich wunderbar auf der Leinwand machen würde. Viele Szenen konnte ich mir perfekt in einer Serie vorstellen und auch die Handlung scheint so konzipiert zu sein, denn Spannung und viele brutale Kämpfe machen die Geschichte aus. Nicht immer war es jedoch das, was ich mir erhofft hatte, denn dadurch ging für mich ein bisschen der rote Faden verloren durch die ganzen Schlachten und Konfrontationen. Ein weiterer Problempunkt für mich waren die Charaktere. Nimue ist eine starke Protagonistin, keine Frage und ihre Erfahrungen wünscht man keinem. Dennoch gab es für mich eher wenig Entwicklung in den Figuren, durch das ganze Geschehen bekommen sie kaum Tiefe und super sympathisch sind sie mir mit ihrer Brutalität auch nicht immer. Nichtsdestotrotz gefiel mir aber die Aufstellung der Charakteren und die Einbindung der Personen aus der originalen Artussage, die wie man es sich wünscht, in neuem Gewand hier erscheinen. Obwohl ich nicht sagen würde, dass diese Geschichte schlecht ist, hatte ich doch einige Probleme mit ihr. Es gab durchaus Szenen, die ich mochte, aber auch wieder Stellen, die mir nicht wirklich zusagen, es war ein einziges Auf und Ab. Spannend ist es definitiv und wie gesagt als Serie fände ich die Geschichte bestimmt richtig gut, jedoch konnte das Buch mich nicht entführen, so richtig identifizieren konnte man sich nicht mit den Charakteren, es wird sehr viel gekämpft, manchmal unnötig brutal und ausschweifend, aber als interessante Neuinterpretation der Artussage erfüllt es seine Rolle absolut. Die Illustrationen waren eine angenehme Abwechslung vom Lesen, jedoch fand ich die Platzierung nicht immer ideal und auch wenn der Zeichenstil sehr zum Buch gepasst hat, trafen die Zeichnungen nicht so mein Geschmack. War wohl einfach nicht ganz meins als Buch, die Serie werde ich aber definitiv schauen. Ich kann leider nur 3*** vergeben!

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