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Guernsey 1940, die deutsche Wehrmacht ist im Anmarsch und viele Bewohner flüchten von der Insel. Doch dabei wird die 11-jährige Beatrice von ihren Eltern getrennt und bleibt alleine in ihrem Elternhaus zurück. Wenige Tage später wird auch schon ihr Haus von dem Offizier Erich und seiner Frau Helene beschlagnahmt. Beatrice, aber auch Helene, haben ab diesem Tag nicht mehr viel zu lachen und sind den üblen Launen von Erich ausgesetzt. 59 Jahre später leben Beatrice und Helene noch immer in dem alten Rosenhaus auf Guernsey. Als eines Tages Franca nach einem Schicksalsschlag zu ihnen stößt. Die junge Frau versteht sich auf Anhieb mit Beatrice und erfährt nach und nach wie es dazu kam, dass Beatrice und Helene anscheinend für immer miteinander verbunden sind. Mit „Die Rosenzüchterin“ hat Charlotte Link einen tollen und komplexen Spannungsroman geschrieben. Allein schon das gewählte Setting fand ich klasse. Sehr ausführlich und anschaulich beschreibt sie die Insel und ihre Bewohner. Jeder Charakter ist umfangreich ausgearbeitet und auch die Geschichte wird sehr ausschweifend erzählt. Sehr spannend und interessant fand ich vor allem die Zeit, in der die Insel unter der Besatzung litt. Diese wurde so fesselnd und interessant geschildert und so flogen die ersten 300 Seiten nur so dahin. Dann war aber der Vergangenheitsanteil schon auserzählt und es folgten ein paar Seiten, die sich etwas in die länge zogen. Ich konnte mir zunächst beim besten Willen nicht vorstellen, was die Autorin noch auf den weiteren 350 erzählen möchte. Aber da gab es doch noch so einiges und damit holte die Autorin auf den letzten Seiten nochmal alles raus. Denn die Geschichte bekommt mit einem unerwarteten dramatischen Geschehen, nochmal einen spannenden Thriller/Krimi-Touch mit dem ich überhaupt nicht mehr gerechnet habe. Wer vielschichtige, spannende und umfangreiche Familiengeschichten mag, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen. Mich hat es jedenfalls sehr gut unterhalten und bekommt 4/5🌟