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bookflower173

Posted on 17.8.2020

Zora del Buono schreibt in diesem biographischen Roman über ihre Großmutter Zora Del Buono, die eine sehr willensstarke und, als einzige Frau in der Familie, gar herrische Persönlichkeit ist. Sie und ihr Mann Pietro sind Kommunisten und versuchen daher, den Kommunismus in Italien durchzusetzen. Der Roman umfasst den Zeitraum zwischen 1919 und 1948 und macht dann einen Sprung zum Jahr 1980, in dem wir in einem Monolog von Zora Del Buono persönlich ihre eigene Sicht auf ihr Leben und die schwerwiegenden Ereignisse erfahren. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da ich viel über die politische Lage in Italien und Slowenien während des ersten und zweiten Weltkrieges erfahren konnte. Man erfährt, wie das Leben im damaligen fachistischen Italien unter der Regierung Mussolinis war und wie sich die Lage in Slowenien geändert hat. Daher war es für mich auch ein sehr interessanter historischer Roman, da eine eher wenig bekannte Thematik behandelt wurde und er nebenbei auf tolle Weise Wissen vermitteln konnte. Der Roman ist aus den Perspektiven verschiedener Familienmitglieder, Freunde und Bekannte geschrieben, sodass man viele Figuren kennenlernt und diese sehr lebendig erscheinen, da man einen Einblick in ihr Inneres bekommt. Durch die Detailliertheit der Beschreibungen der Figuren, der Lage in der damaligen Zeit und der Handlungen fühlt man sich direkt in diese Zeit hineinversetzt und der Roman lief bei mir tatsächlich vor meinem inneren Auge ab. Der Schreibstil war meiner Meinung nach sehr angenehm zu lesen. Zora brennt für den Kommunismus und ist fest von dem Konzept der Gleichberechtigung und Gerechtigkeit für alle überzeugt. Zunächst scheint ihr Leben in geordneten Bahnen abzulaufen. Während der Kriege bleibt sie relativ verschont und lebt mit ihrem Mann, welcher Radiologe ist, wohlhabend in einem großbürgerlichen Haus in Bari. Doch ihr Leben nimmt im Jahr 1948 eine unerwartete Wende. Ab diesem Jahr wird ihr größtes Ziel schlagartig zerstört, ihre Träume und Hoffnungen werden in Stücke zerfetzt und sie erleidet daraufhin viele schlimme Schicksalsschläge. Es scheint als würde jetzt ein Fluch auf ihrer Familie liegen. Während sie bisher sehr unnahbar, kalt und zu herrisch schien, erfahren wir in ihrem berührenden Monolog zum Schluss, wie sehr sie unter den schlimmen Ereignissen leidet und wie liebevoll sie in Wahrheit gewesen ist, es nur nicht nach außen gezeigt hat. Der Monolog war für mich definitiv das Highlight des Buches, weil es viele Stränge zusammengeführt und die Schicksäler der wichtigsten Haupt- und Nebenfiguren nochmals aufgegriffen hat. Außerdem ist mir Zora dadurch viel näher gekommen und ich habe sehr mit ihr gelitten. Fazit: Ich kann das Buch wirklich weiterempfehlen, wenn man sich für Politik und Geschichte interessiert und in einem fesselnden Roman nebenbei das Wissen in diesem Bereich erweitern möchte. Im Vordergrund lernt man eine starke Persönlichkeit kennen und begleitet diese und ihre Familie auf einem Weg der Verwirklichung ihrer Träume, der sich dann aber schlagartig wendet und alles auf den Kopf stellt.

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