Ramona Kielfeder
Ich habe Nackt im Hotel – Wie Freundschaft der Liebe den Rang abläuft von Jo Schück während der Corona-Zeit gelesen. Und irgendwie hätte kein Buch perfekter in genau diese Zeit und die Stimmung passen können. Die Botschaft fühlte sich dadurch noch mal bedeutsamer an. Nackt im Hotel ist grundsätzlich ein Sachbuch, aber mit erzählenden Elementen. Der Autor hat beide Stile ganz wunderbar kombiniert. In den fiktiven Erzählungen geht es natürlich auch um die Freundschaft. Vereinfacht gesagt geht es darum, dass die Freundschaft eine enorme Bedeutung hat und wir uns ihren Wert unbedingt bewusst machen müssen. Während des Lesens habe ich meine eigenen Freundschaften sehr stark reflektiert. Aber auch mein „Freundschafts-Verhalten“. Wer bin ich eigentlich für meine Freund*innen? Das Buch gibt da viele Impulse, die auch mal nachdenklich machen. Also generell hat Jo Schück viele Gedanken angestoßen. Nicht nur in Bezug auf mich selbst, sondern eben auch in Bezug auf seine These, dass Freundschaften wichtiger sind, oder werden, als es Liebesbeziehungen sind. Oder die Familie. Jo Schück zeigt in seinem Buch nicht nur auf, welche Position die Freundschaft momentan in der Gesellschaft einnimmt. Er philosophiert eben auch, wie es in Zukunft sein könnte. Das ist spannend, sich darüber mal Gedanken zu machen. Sich selbst zu fragen, welchen Wert einige Freundschaften für einen selbst haben. Dabei ist der Autor mal kritisch, mal humorvoll und mal erklärend, aber nie belehrend. Nackt im Hotel ist ein sehr interessantes Sachbuch, was den Ton unserer Zeit gut trifft und sehr zum Nachdenken anregt. Ich kann euch die Lektüre nur empfehlen.