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juju55

Posted on 16.8.2020

Inhalt: Auf ihrer dramatischen Flucht aus Ostpreußen werden die elfjährigen Zwillinge Emma und Alice getrennt. Während beide die andere Schwester für tot halten, wachsen sie gar nicht so weit voneinander auf. Emma in Westberlin (BRD) und Alice in Ostberlin (DDR). Erst viele Jahre später finden sie sich zufällig wieder, doch durch ihre sehr unterschiedliche und prägende Erziehung in West und Ost, bleibt trotz aller Liebe zueinander eine gewisse Distanz zwischen ihnen bestehen. Durch Alice lernt Emma den Ost-Berliner Physiker Julius kennen und verliebt sich in ihn. Doch der wachsende Ost-West Konflikt macht es ihnen schwer und bringt sie in große Gefahr. Meine Meinung: Claire Winter erzählt die Geschichte der beiden Schwestern in mehreren Zeitsprüngen von 1945 bis 1961. Nach dem Prolog beginnt die Handlung damit, dass Rosa und ihre Zwillinge vor den immer näher kommenden Russen flüchten und ich war sofort gefesselt. So spannend und emotional! Sehr gerne hätte ich ihren weiteren Weg bis nach Berlin verfolgt. Dann folgt ein Zeitsprung von fünf Jahren und die nächsten Kapitel sind zwar ruhiger, aber nicht weniger interessant. Durch sehr viele Perspektivwechsel erhält die Geschichte eine Dynamik, der ich mich schlecht entziehen konnte und ich habe das Buch immer nur sehr ungern zur Seite gelegt. Die vielen, sehr unterschiedlichen Charaktere wirken authentisch und interessant. Das Schicksal von Emma und Alice, aber vor allem die Beschreibungen der damaligen Situation während des Kalten Krieges, die hier auf unterhaltsame, anschauliche und mitreißende Weise geschildert werden, haben mich seht berührt und teilweise auch entsetzt. Claire Winter ist es sehr gut gelungen, Fiktion und Wirklichkeit geschickt und spannend miteinander zu verknüpfen. Vor allen gegen Ende steigt die Spannungskurve noch einmal rasant an. Fazit: Ein mitreißender, emotionaler, informativer und fesselnder Roman über den Ost- West Konflikt bis zum Bau der Mauer.

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