Profilbild von Hoppsi

Hoppsi

Posted on 16.8.2020

Ich muss gestehen, dass ich schon gut ein Drittel des Buches, wenn nicht sogar noch ein Stückchen mehr gebraucht habe um richtig in der Handlung anzukommen. Das lag zu einem Großteil am Schreibstil, der irgendwie distanziert wirkte, obwohl es doch eine sehr persönliche Geschichte ist. Sei es drum, es gab für mich eine deutliche Steigerung, so dass es sich mit jeder weiteren Seite leichter lesen lies und ich immer gespannter wurde wie alles zu einem Ende führt. Hannas Bruder Tobi hat Schizophrenie und die gesamte Familie ist eigentlich damit überfordert. Die Betreuung übernimmt fast die ganze Zeit ihre Mutter und erhält sonst wenig Unterstützung. Die Eltern sind getrennt, da der Vater homosexuell ist und einen Partner gefunden hat, auch wenn das nicht ganz die Wahrheit ist, wie wir im Laufe der Handlung erfahren. Also Tobi in eine geschlossene Psychiatrie kommt, trifft Hanna die Entscheidung, dass er bei ihr wohnen soll und sie sich um ihn kümmert, da die Mutter es nicht mehr schafft. An 3 Tagen die Woche soll sie von ihrem Vater und den Brüdern unterstützt werden. Ein gewagtes Unterfangen, für das Hanna einen hohen Preis bezahlt, denn sie hat eigentlich kein eigenes Leben mehr. Wird sie es trotzdem schaffen den Spagat zwischen Arbeit und für ihren Bruder da zu sein? Bekommt sie die nötige Unterstützung von ihrer Familie? Und kann sie Tobi wirklich helfen? Diese Fragen werden definitiv sehr ausführlich beantwortet. Ein sehr persönlicher Einblick in eine Familie, deren Kind plötzlich an Schizophrenie erkrankt und wie diese damit umgeht. Regt sehr zum Nachdenken an.

zurück nach oben