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Queen of Hell

Posted on 16.8.2020

MÖGLICHE SPOILER VORHANDEN! Schon zu Beginn der Handlung hatte ich massive Einstiegsschwierigkeiten.  Dies liegt vor allem daran, dass man mit einer recht großen Gruppe konfrontiert wird, in welcher sich einige Eigenschaften und Ausdrucksweisen der Teilnehmer ähneln.  Dadurch, dass viele Gespräche wie ein Ball hin und her geworfen werden, wusste ich nie genau, wer mit reden dran ist.  Auch die Namen haben mich zu Beginn eher verwirrt, da ich die Figuren überhaupt nicht zuordnen konnte.  Fiel ein Name, musste ich viel zu lange nachdenken, um mich zu erinnern, wer genau denn dieser (z.B.) Lukas ist.  Viele Personen haben sich mit ihrer Art zu sehr geähnelt und hatten nichts an sich, das deutlich für sie spricht.  Ein Beispiel wären sarkastische Kommentare.  Fällt ein sarkastischer Kommentar, hat man als Leser gleich drei Möglichkeiten, diesen zuzuordnen.  Im Endeffekt weiß man hinterher trotzdem nicht, von wem dieser Kommentar stammte.  Bis ich dann endlich die Charaktere unterscheiden konnte ist eine gewisse Zeit vergangen.  Es gab zu viele Verwechslungsfaktoren und Gemeinsamkeiten.  Hinzu kommen Figuren, die nur eingebaut wurden, um zu sterben.  Das wäre an sich kein Problem, wenn sich diese Figuren zu Beginn eingebracht hätten.  Bei einer Person, die von Anfang an nicht wirklich etwas sagt, wodurch man keine Sympathie aufbauen kann, erscheint der Tod dann doch eher als etwas Gleichgültiges. Sogar etwas Sinnloses.  Ich verstehe noch immer nicht, wozu diese eine Person gestorben ist.  Genau wie das Flood Gate. Wozu war es genau zu etwas gut.  Natürlich hat es kurzzeitig für Aufregung gesorgt. Doch diese Aufregung hätte man auch anders "erzeugen" können.  Insgesamt muss ich sagen, dass ich bei keinem der Protagonisten sonderlich mitfiebern konnte, da mir niemand sympathisch war.  Nach dem eher verwirrendem Anfang kam es zum Mittelteil, welcher sich zu sehr in die Länge gezogen hat.  Zwar kam es zu vielen Gesprächen, in denen man die Jungs näher kennen lernen konnte, doch diese Gespräche waren mir nicht tiefgründig genug.  Unter anderem passiert nicht wirklich etwas.  Natürlich gibt es das steigende Wasser und diverse Streitigkeiten.  Doch alles führt zu nichts.  Schade ist auch, dass die Jungs ständig davon reden, einen Ausweg zu finden, aber nichts sonderlich Großes unternehmen.  Hinzu kommen Fabius "Visionen", welche überhaupt nicht hinterfragt werden.  Dies kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, da ich denke, dass man in einer Ausnahmesituation, in welcher man zusätzlich nach einem Verräter sucht, alles immer und überall drei Mal überdenken würde, anstatt Fremden blind zu vertrauen. Leider war mir das Ende auch nicht ganz klar.  Es wirkte "abgefrühstückt".  Unzählige meiner Fragen blieben noch offen. So gut wie alle Hintergründe und Erklärungen haben mich mit einem riesigen Fragezeichen zurückgelassen.  Dennoch muss ich sagen, dass die Vielfalt der aktuellen Themen enorm war und gar nicht aufdringlich wirkte, sodass es wirklich schön war, die Sichtweisen der Jungs zu erfahren. Auch die Tatsache, dass es ziemlich viele Überraschungen gab, spricht für das Buch.  Trotz anfänglicher Schwierigkeiten konnte man gut miträtseln und sich die absurdesten Theorien ausdenken, um hinterher zu sehen, dass man vollkommen falsch lag.  Fazit:  Insgesamt baut die gesamte Handlung auf einer tollen Grundidee auf. Leider hapert es an der Umsetzung. Doch trotz einiger Schwächen kann man das Buch gut lesen.

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