Sabine D
Die Autorin Lena Kuhlmann hat das Buch " Psyche? Hat doch jeder! " geschrieben. Sie ist Psychotherapeutin und weiß bei dem Thema " Psyche " wovon sie spricht und schreibt. Lena Kuhlmann arbeitet beruflich mit Kindern zusammen, die Hilfe für die Psyche brauchen. Im Buch lernt man gleich, dass es "Garantien nur für Elektrogeräte" gibt, aber nicht für die Psyche. Es ist absolut nicht selbstverständlich, dass man psychisch gesund ist und doch sind psychische Erkrankungen wie z.B. Depressionen, Essstörungen, Panikattacken, etc. oft ein Tabu-Thema. Lena Kuhlmann schildert in ihrem Buch, gut verständlich, wie ihre Arbeit funktioniert, dass sie oft mit einer Art Detektivarbeit erst einmal herausfinden warum es dem Patienten/der Patientin schlecht geht. Nicht selten verbirgt sich einer somatischen Erkrankung, also einer vermeintliche körperlichen Krankheit, eine psychische Erkrankung. Im Buch bringt die Autorin uns Lesern das Thema Resilienzforschung nahe, schildert wie man als Psychotherapeutin arbeitet, welche Ansätze und Möglichkeiten es gibt. Den Zusammenhang Körper und Seele lernt man näher kennen. Auch neue Forschungsergebnisse hat die Autorin mit aufgenommen, z.B., dass es oft einen Zusammenhang gibt zwischen Serotonin-Mangel und Depression oder auch zwischen Entzündungen und depressiven Phasen. Psychische Erkrankungen machen mittlerweile einen hohen Anteils an Arbeitsunfähigkeitstagen aus und es lohnt sich sich um diese Erkrankungen zu kümmern, sie aus der Tabu-Zone herauszuholen. Das Buch rüttelt wach und ist ein guter Ratgeber, um mal im Umfeld oder bei sich selber darauf zu achten ob man auch auf die psychische Gesundheit achtet. Man lernt auch die Arbeit der Psychotherapeuten kennen. Was mich etwas stört ist die Tatsache, dass die Autorin die Arbeit der Psychotherapeuten quasi höherrangig ansiedelt als die der entsprechenden Fachärzte.