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isas_mondscheinbibliothek

Posted on 13.8.2020

In „Never Doubt“ von Autorin Emma Scott geht es Willow, die sich nach einem unsagbar schrecklichen Erlebnis komplett in sich selbst zurückgezogen hat. Erst die Rolle der Ophelia im städtischen Theater in der kleinen Stadt Harmony gibt ihr die Chance, ihren Schmerz langsam zu verarbeiten und auszudrücken. Ihren Hamlet spielt der attraktive Isaac Pearce, der BadBoy der Schule. Er versteht ihren Hilferuf und die beiden kommen sich langsam immer näher. Doch sie kann das vergangene nur verarbeiten, wenn sie endlich ihre eigene Stimme wiederfindet. Selten habe ich so ein unglaublich schönes Cover gesehen. Ich liebe die Farben und wie es in sich harmoniert. Allein deshalb hätte ich es gekauft, wenn ich nicht bereits so viel positives über den Inhalt gehört hätte. Auch den Titel finde ich super schön, er ist einprägsam und spiegelt einen wichtigen Schlüsselsatz der Geschichte wider. Der Schreibstil von Emma Scott hat es mir wirklich angetan. Da es mein erstes Buch von ihr war, wusste ich nicht was mich erwartet, aber ich bin ziemlich begeistert. Man taucht bereits nach den ersten Sätzen vollkommen in die Geschichte ein und es ist mir wahnsinnig schwer gefallen, mich wieder von dem Buch loszureißen. Sie schreibt super schön flüssig, detailliert und schafft es, dass man sich sehr schnell in die einzelnen Protagonisten einfühlen kann. Gekonnt spielt sie mit Klischees, ohne die Geschichte langweilig werden zu lassen und hält den Spannungsbogen kontinuierlich hoch. Auch die Protagonisten haben es mir sehr angetan. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, aber durch ihre Liebe zum Theater haben sie doch etwas gemeinsam. Willow ist für mich ein sehr starker Charakter, sie musste in ihrer Vergangenheit eine furchtbare Erfahrung durchleben, an der sie auch nach einem Jahr noch sehr leidet. Mir hat es tatsächlich gut gefallen, dass es nicht erst ein paar Wochen her ist und sie niemandem davon erzählt hat, denn auch in der Realität kommt das leider sehr häufig vor. Ihr Umgang mit der Situation ist äußerst präzise und sehr verständlich dargestellt. Ich fand es toll, dass sie sich, trotz nicht vorhandener Erfahrung, getraut hat für das Theaterstück vorzusprechen und darin ein Ventil für ihren Schmerz findet. Isaac mochte ich mindestens genauso gerne wie Willow, denn obwohl er so ziemlich das Gegenteil von ihr ist, so war er doch auch ein wahnsinnig sympathischer Charakter. Seine familiäre Situation ist enorm schwierig und selbst nach vielen Jahren leidet er immer noch sehr unter dem plötzlichen Tod seiner Mutter. Aber er lässt sich nicht unterkriegen und versucht alles, um sich und seinen alkoholsüchtigen Vater über Wasser zu halten. Abschalten kann er nur auf der Bühne und dort gibt er immer 150%. Dort hat er auch eine „neue“ Familie gefunden, denn der Leiter des Theaters versucht alles, um Isaac das Leben ein bisschen zu erleichtern. Aufgrund seiner eigenen Probleme scheint er ein Gefühl dafür zu haben, dass es Willow psychisch sehr schlecht geht und er versucht sehr auf sie einzugehen. Die beiden geben ein wirklich schönes Paar ab und schaffen es, zusammen die ein oder andere schwierige Situation zu meistern. Zwischenzeitlich stehen sie sich ein bisschen selbst im Weg, vor allem Willow versucht Isaac vor ihrem Vater zu beschützen. Das führt auch dazu, dass es innerhalb der Geschichte bereits vor dem Epilog zu einem Zeitsprung von drei Jahren kommt, der über mehrere Kapitel weitergeführt wird und schließlich in einem weitern Sprung von drei Jahren im Epilog endet. Mir persönlich gefällt dieser Aufbau unglaublich gut, denn es hebt die Geschichte von anderen klischeehaften Büchern ab, in denen die Protagonisten sich nach wenigen Tagen wieder zusammenraufen. Alles in allem gefällt mir das Buch wahnsinnig gut. Es besticht für mich durch super sympathische und vielschichtige Protagonisten, einer kleinen Prise Klischee und einer herzergreifenden Vergangenheit mit einer sehr schweren Thematik. Durch viele positive Meinungen hatte ich bereits sehr hohe Erwartungen an das Buch und da ich vorher noch kein Buch von Emma Scott gelesen habe, war ich sehr gespannt, ob sie es schafft, diese zu erfüllen. Doch das hat sie nicht! Sie hat meine Erwartungen noch einmal um Längen übertroffen! Für mich ist es das beste New Adult Buch. das ich bisher gelesen habe und hat es zeitgleich auf die Liste meiner Jahreshighlights geschafft. Definitiv wird es nicht das letzte Buch von Emma Scott bleiben, das ich lesen werde. An jeden der es noch nicht kennt: Lest es!!!

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