Queen of Hell
Die Thematik an sich ist sehr interessant und zeigt im Großen und Ganzen wie viel Worte eigentlich anrichten können. Ob im übertragenen Sinne, oder bezogen auf das Buch. Wörter haben immer eine gewisse Macht. Und genau diese Thematik und die Grundidee hinter dem Ganzen war das, was mich auf das Buch aufmerksam gemacht hat. Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Aus der anfangs spannenden Situation entwickelt sich ein vorhersehbares Buch mit Charakteren, die versuchen, die X-Men zu kopieren. Der Anfang war meiner Meinung nach super. Es kamen viele Fragen auf, die erst langsam beantwortet wurden. Spannung war ebenfalls da. Doch recht schnell fiel alles in sich zusammen. Spätestens als Ward auftauchte, konnte ich nur den Kopf darüber schütteln, wie konstruiert und unlogisch sich die Handlung entwickelt. Vor allem aber war alles sehr vorhersehbar, sodass es keine richtigen Aha-Momente gab. Alles war zu erwarten. Hinzu kommt, dass die Geschichte sich in viele Widersprüche verrent. Es wird zum Beispiel gesagt, dass Jane unfassbar mächtig ist. Liest man aber die Geschichte kommt es einem vor, als ob alle anderen deutlich stärker wären. Von der „ultimativen Waffe“ war überhaupt nichts zu sehen. Stattdessen bekommt man ein blauäugiges Mädchen geliefert, das man zwischendurch schütteln möchte, um es zum Aufwachen zu bringen. Dann kam der „Bösewicht“ und die Erklärung für die Kräfte. Dabei kann ich mich wirklich kurzfassen: Es war überhaupt nichts Neues. Etwas, das man mindestens einhundert Mal gelesen hat. Im Buch gibt unzählige Momente, die glasklar „Falle“ schreien. Und was machen die Charaktere? Genau! Mitten reinlaufen, ohne darüber nachzudenken, dass es eventuell eine Falle sein könnte. Besonders da wirkte die gesamte Handlung konstruiert. Fast als ob man krampfhaft versucht hätte, Spannung aufzubauen. Spannung, die leider nicht lange hielt. Nichts desto trotz muss ich sagen, dass das Buch im Mittelfeld mitspielt. Nachdem ich es beendet hatte, wusste ich selbst nicht, was ich davon hielt. Es war nicht das Highlight, aber ein vollkommener Reinfall war es auch nicht. Es handelt sich um ein typisches Jugendbuch ohne viele Überraschungen. Der Schreibstil insgesamt war recht flüssig, auch wenn es zwischendrin ein/zwei Längen gab. Das größte Problem, welches ich bei dem Buch hatte, war die Vorhersehbarkeit und die Entwicklung der Protagonistin. Fazit: Insgesamt kann ich sagen, dass der Anfang besonders gut gelungen ist. Anschließend wurde das Buch immer schwächer. Nichts desto trotz ändert das nichts an der Grundidee, die mir sehr gefallen hat. Komplett enttäuscht wurde ich nicht, aber richtig glücklich war ich beim lesen auch nicht. Ob ich Band zwei lesen werde, muss ich noch abwegen.