lichterregen
Ich habe früher bereits mehrere Bücher über Magersucht gelesen. Die meisten, wie auch dieses, sind sich sehr ähnlich und bedienen viele Klischees. Für Menschen, die ein schwieriges Verhältnis zum Essen haben ist das Buch nicht empfehlenswert. Man kann sich in die Protagonistin hineinversetzen und versteht vor allem zu Beginn, wie sie sich fühlt. Auf den wenigen Seiten ist es schwer, eine ganze Welt zu erschaffen und einiges zu den Hintergründen bleibt etwas auf der Stecke. Dafür lässt sich das Buch leicht in wenigen Stunden weglesen. Besonders gefällt mir der Beginn der Kapitel mit den Ernährungstagebuch und Gewichtsangaben, da man anschaulich sehen kann, wie sich die Krankheit bei Sina entwickelt. Dies ist wohl aber sicher auch ein Trigger für Menschen mit Problemen in der Richtung. Für mich war das Buch ein wenig einseitig. Die Krankheit verläuft extrem linear, ohne große Ausrutscher, Fressattacken und der Körperhass kommt nicht wirklich rüber, damit ist das Buch meiner Meinung nach nicht sehr realitätsnah. Trotzdem ist es interessant, hier den Werdegang der Krankheit bei Sina zu sehen, den man auch irgendwie nachvollziehen kann. Ich finde es kritisch, dass das Buch ab 12 Jahren empfohlen wird, da es in dem Alter relativ normal ist, dass Jugendliche Selbstzweifel haben. Im Nachhinein würde ich auch sagen, dass ich ebenfalls zu jung war, um solche Bücher differenziert zu betrachten und mich nicht zu sehr davon beeinflussen zu lassen (war glaub 13 oder 14).