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Agnes

Posted on 11.8.2020

Der Autor Moses Wolff bringt mit seinem Roman "Liebe machen" die Leser wieder in die 70er Jahre zurück. Einige fragen sich bestimmt: Ha, da warst du doch gar nicht geborgen! Und das stimmt auch. Ich habe diese Zeit nicht miterlebt, aber dennoch war es schön wichtige Ereignisse im Buch zu lesen und einigen Eindruck davon zu bekommen. Wie zum Beispiel das Festival der Liebe dessen Besonderheit ich mir kaum vorstellen kann. Cover: Ein richtiger Hingucker wird einem hier geboten. Aber dafür waren die 70er Jahre doch bekannt? Schrille Tapeten, ausgefallene Kleider. Einfach alles, was heute die Blicke auf sich ziehen würde. Schreibstil: Wolff besitzt einen ganz eigenen Charme die Worte so bezaubernd und ehrlich auszudrücken. Mein Interesse war sofort geweckt Dagmar und Götz besser kennenzulernen und sie auf ihre Reise zu begleiten. Rezension: Das Buch scheint ersten Blick nur eine Liebesgeschichte sein, aber es verbirgt sich so viel mehr dahinter. Die Charaktergestaltung, die sanfte und humorvolle Art die Geschichte zum Leben zu erwecken. Es war als würde ich mich auf dem Meer von dem Wasser treiben lassen, die Sonne strahlt mit dabei ins Gesicht und genieße die Stille. So fühlte sich das Lesen für mich an. Wie Wolff das Leben von Dagmar und Götz erzählt und uns Leser teilhaben lässt, ist einfach nur genial -- und spiegelt doch so viele Parallel zu dem echten Leben auf. Wir verfolgen ihre Lebensgeschichte ab den 70er Jahre, was sich bis in das heutige Jahr zieht. Die beiden Hauptprotagonisten treffen sich das erste Mal beim Love-and-Peace-Festival (1970), auf der Ostseeinsel Fehmarn beim Leuchtturm Flügge. Sofort fühlen sich angezogen und die Welt bleibt stehen, doch das Schicksal mein es nicht gut mit ihnen. Oder ist ihr jeweiliges Leben einfach noch nicht bereit dafür? Jahre vergehen. Sie entwickeln sich weiter, durchlaufen einige Beziehungen, wachsen an ihren Fehlern und neuen Lebensabenteuern und dennoch spukt der jeweils andere in ihrem Kopf. Eine schöne Erinnerung, die trotz all den Jahren, die verstreichen, immer noch präsent ist und ein schönes Gefühl hinterlässt. Wer bei "Liebe machen" an eine reine Sexgeschichte denkt, der ist hier falsch. Sex hat hier keinen großen Platz. Und das meine ich überhaupt nicht abwertend. Die Seiten werden mit geschichtlichen Inhalten gefüllt und so viel Zwischenmenschliches. Zu viel Kitsch ist hier auch nicht, Wolff weiß ganz genau wie er solche Szenen einbauen muss, damit sie genau passen und die perfekte Würze für diese Liebesgeschichte bietet. Und auch die Darbietung der damaligen Zeit hat mir sehr gut gefallen. Die so spannend und genial erzählt wurde. -- Bei vielen geschichtlichen Ereignissen, oder die an großen Emotionalen wert besitzen, kann ich nicht mitreden, da ich zu dieser Zeit noch nicht gelebt habe. Heißt aber nicht, dass es mich weniger berührt hat. Gerade den letzten Auftritt von Jimi Hendrix fand ich magisch, oder die letzten Jahre von Michael Jackson. Die ich miterlebt habe. +Fazit: Ein wirklich tolles Buch, welches man an einem Stück lesen kann. Wundervoll erzählt, ehrlich... ergreifend. Ich habe es geliebt!

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