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Angelina Seidel

Posted on 10.8.2020

Evie, die auf tragische Weise ihre Eltern verloren hat und seitdem am königlichen Hof ihrer Tante lebt, ist für die meisten Höflinge uninteressant. Sie verfügt weder über beeindruckende magische Fähigkeiten noch über Einfluss. Weshalb ihre ehemals beste Freundin Vasilia, die Kronprinzessin, ihr die Freundschaft gekündigt hat und ihr seit Kindertagen das Leben schwermacht. Was aber niemand weiß: Evie ist resistent gegenüber Magie, wodurch sie überlebt, als Vasilia die Königin und ihren gesamten Hofstaat ermordet. Unerkannt schließt sie sich einer Gladiatorentruppe an. Doch auch hier gerät sie in Gefahr und schon bald muss sie sich entscheiden, ob sie sich weiter verstecken oder mit Hilfe ihrer neuen Freunde das Land vor dem Krieg und seiner grausamen neuen Königin beschützen will… Dass die Geschichte aus Evies Ich-Perspektive erzählt, finde ich wunderbar, genauso wie Jennifer Esteps Schreibstil. Über die Karte habe ich mich auch sehr gefreut, so kann man sich hervorragend zurechtfinden. Die Autorin nimmt sich die Zeit, die Leser in ihrer Welt ankommen zu lassen. Auf den ersten 150 Seiten passiert wirklich nur das, was im Klappentext steht. Mich persönlich haben die recht ausführlichen Beschreibungen aber nicht gestört und danach wird es dann richtig spannend und humorvoll. Ich liebe die Veränderungen, die Evie im Laufe des Buches durchmacht. So schön, wie sie ihre Stärke und ihre ziemlich lustige große Klappe entdeckt. Eine tolle Heldin, die man gern auf ihrem Weg begleitet. Die Liebesgeschichte ist zumindest in diesem ersten Band eher nebensächlich, was ich ein wenig schade fand. Wirklich klasse finde ich, dass Evie Ende zwanzig ist und mal kein 17-jähriges naives Ding, wie es so oft in vergleichbaren Büchern der Fall ist. Allerdings hatte ich gerade deshalb wohl erwartet, dass die Liebesgeschichte ein wenig erwachsener sein würde. Es kommt allerdings nicht einmal zu einem Kuss. Ich hoffe, dass die Beziehung zwischen Evie und Lucas Sullivan in den Folgebänden ein wenig mehr in den Fokus rücken darf. Ich freue mich riesig auf die Fortsetzung, hoffentlich lässt diese nicht allzu lange auf sich warten. Zum Glück kommt der Auftakt aber ohne fiesen Cliffhanger daher. Alles in allem ein toller Reihenstart, der mich mit Kreativität, Witz und überzeugenden Haupt- und Nebenfiguren begeistern konnte. Meine absolute Empfehlung für ‚Kill the Queen‘.

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