Maya Rottenmeier
3,5 Sterne Zur Handlung: Ein Mann wird vom Glockenschwengel erschlagen auf dem Schlossberg aufgefunden. Rasch häufen sich die Verdächtigen und Chefinspektor Wakolbinger und sein Team müssen an ihre Grenzen gehen, um in diesem kniffligen Fall voranzukommen. Die Figuren: Chefinspektor Toni Wakolbinger und sein Team, bestehend aus Cindy Panzenböck, Amadeus Franz und Niklas Schröder, geben in diesem Fall wieder alles. Zwischendurch drängen sich private Probleme eines Einzelnen hinein und ich mag sie alle, weil sie Ecken und Kanten haben und jeder seine Schwächen wie Stärken. Mit diesen Figuren sind der Autorin eindrucksvolle Charaktere gelungenen, mit denen ich mich problemlos identifizieren kann. Dies ist mein zweiter Wakolbinger Fall und ich hätte mich über noch mehr private Nähe von einigen gefreut. Die Umsetzung: Der Schreibstil ist flüssig und atmosphärisch dicht. Typische österreichische Worte geben diesem Krimi einen ureigenen Charme. Das Hauptaugenmerk liegt auf den Ermittlungen, bei denen mir nichts verborgen bleibt. Nach und nach werden die Karten aufgedeckt und klar habe ich meine eigenen Verdächtigen, aber die Autorin überrascht mich mit Wendungen, die ich so nicht habe kommen sehen, was mir prima gefällt. Meine Kritik: Mir fehlt es an Spannungsbögen, die mir Atemaussetzer bescheren. Der Fall plätschert an einigen Stellen vor sich hin. Mein Fazit: Todesläuten ist ein solider Krimi, der mir gute Leseunterhaltung schenkt und dabei auf Leichenberge und jede Menge Blut verzichtet. Ich wünsche mir hin und wieder beim Lesen etwas Schwung im Adrenalin-Haushalt. Dem Buch liegt ein ruhiges Tempo zugrunde und ich hätte es gerne etwas pfeffrig gehabt. Da gehen die Meinungen sicher auseinander, aber ich liebe es spannungsgeladen. Von mir erhält dieser Krimi 3,5 prima Sterne von 5 und eine Leseempfehlung. Wo ich keine halben Sterne vergeben kann, runde ich auf.