Hoppsi
Zwei Mädchen, zwei komplett unterschiedliche Leben und doch verbindet sie etwas, sie teilen den gleichen Vater. Davon weiß jedoch nur das eine Mädchen Dana. Das andere Chaurisse ahnt nicht einmal etwas. Nun kann man sich natürlich schon vor dem Lesen Gedanken machen, wer das bessere Los gezogen hat. Dana, die Bescheid weiß, oder Chaurisse. Geklärt wird diese Frage selbstverständlich nicht und das ist auch gut so, ich bin der Meinung, dass sich jeder darüber ein eigenes Urteil bilden muss. Das Buch besteht im groben aus zwei großen Abschnitten. Der erste gehört Dana. Wir erfahren wie ihr Leben begann, wie es dazu kam, das ihre Mutter die zweite Frau ihres Vaters wurde, wie das für sie ist und natürlich wie es ist, dass sie niemanden von ihrem Vater erzählen darf. Wir bekommen wirklich viele Einblicke in das Leben Farbiger in den 70er und 80er Jahren in den USA. Viele Fakten waren mir nicht bekannt, daher konnte mein Horizont erweitert werden. Dana ist ein hübsches intelligentes Mädchen, doch muss sie oft zugunsten ihrer Schwester zurückstecken, sei es bei dem Besuch irgendwelcher Kurse oder auf der Suche nach Ferienjobs. Da die beiden Schwestern in der gleichen Stadt leben und sich nicht begegnen sollen, muss Dana immer Rücksicht nehmen. Das ist für sie selbstverständlich nicht einfach und ich fand es sehr gut beschrieben, wie sie sich gefühlt hat, die Einsamkeit und auch oft die Sehnsucht nach Liebe. Der zweite Abschnitt gehört ganz und gar Chaurisse und es ist verblüffend die Geschichte von ihrer Geburt an aus ihrer Sicht zu erleben, es gab einige Überraschungen und auch bei ihr ist nicht nur alles Sonnenschein. Die Treffen der beiden Schwestern haben mir sehr gut gefallen. Als natürlich dann irgendwann das Unvermeidbare passiert und die Wahrheit ans Licht kommt, verändert sich alles und ich hätte viele Wendungen nicht erwartet. So bleibt am Ende ein Roman mit viel Tiefgang, Liebe, Schmerz, Wahrheit und Lügen, der mich berührt hat und noch Nachwirken wird.