sommerlese
Jeanine Donofrio und ihr Mann Jack Mathews leben in Texas und haben gemeinsam einen Foodblog namens "Love & Lemons". Im letzten Jahr entstand daraus dieses gleichnamige Kochbuch, das in Amerika schon großen Erfolg hatte. Als deutsche Ausgabe erscheint jetzt das Kochbuch unter dem Namen "Vegetarisch mit Liebe" im Südwest-Verlag. Jeanine und Jack stellen in "Vegetarisch mit Liebe" gesunde, saisonale und vollwertige Rezepte vor. Dabei gehen sie von einer Hauptzutat aus und zaubern daraus mit anderem regionalen Gemüse oder Obst ein schmackhaftes Gericht. Dieses Kochbuch ist ein recht dicker Wälzer, denn es enthält 120 Rezepte in 26 Kapiteln, die alphabetisch geordnet sind. Sämtliche Rezepte sind vegetarisch oder sogar vegan, enthaltenes Gluten wird ebenfalls vermerkt. Neu an diesem Buch ist die Idee, von einem bestimmten saisonalen Produkt ausgehend ein komplettes Gericht zu kochen. Wenn man beispielsweise einen wunderbaren Blumenkohl vom Markt oder Hofladen mit nach Hause bringt, schlägt man unter Blumenkohl nach und mit einigen Grundprodukten aus der Speisekammer wird daraus ein Mittagessen. Damit man nicht immer die althergebrachten Rezepte kochen muss, findet man hier neue Zusammenstellungen, die innovativ erscheinen und dennoch nicht schwierig zuzubereiten sind. Die Gerichte sind teilweise asiatisch, italienisch oder auch mexikanisch inspiriert. Um beim Blumenkohl zu bleiben, findet man hier 4 Vorschläge, wie z. B. ein Blumenkohlcurry mit gebratenem Reis und einer Kardamom-Joghurt-Sauce oder eine Blumenkohlsuppe mit Paprika. Hierzu muss ich allerdings anmerken, dass ich üblicherweise nicht unbedingt Miso-Paste im Haus habe. Wie schon erwähnt, geht das Buch in alphabetischer Reihenfolge vor, es beginnt mit A wie Apfel und endet mit Z wie Zwiebel. Jedem Gericht steht jeweils eine Doppelseite zur Verfügung, linksseitig befinden sich die großformatigen Fotos und rechts findet man schön deutlich voneinander getrennt die Zutatenliste und die Zubereitung. Unter diesen Angaben gibt es eine Art Tabelle. Dort erfährt man für wieviele Personen dieses Gericht veranschlagt ist. Auch Hinweise finden hier ihren Platz, sei es für Ersatzzutaten, Kochtipps oder für Aufbewahrungstipps. Wenn das Gericht vegetarisch ist, wird darauf hingewiesen, welche Zutat zur veganen Zubereitung weggelassen werden muss. Auch Glutenangaben sind hier vermerkt. Ein abschliessendes Register gibt es natürlich auch. Positive Aspekte: Man erhält wertvolle Ratschläge für eine gut organisierte Vorratshaltung, für Resteverwertung und einige Grundrezepte vervollständigen das Buch zu einem umfassenden Standardwerk der vegetarischen Küche. Grundrezepte: Getreide, Nüsse rösten, Pizzateig, Saucen und Dressings (von Cashewcreme, über Erdnusssauce bis zu Chilisauce und Kokoscreme) Für folgende 5 Themen gibt es das Originalrezept und jeweils 4 Fälschungen: Pesto, Hummus, Guacamole, Salsa und Smoothie. Eine tolle Idee, die ich besonders gelungen und variantenreich finde. Als besonders reizvoll habe ich empfunden, wie häufig Limonen und Zitronen in den Rezepten verwendet werden. Zitrusfrüchte geben vielen Gerichten einen ganz besonderen Kick. Das ist durchaus ein Pluspunkt an diesem Buch. Mir gefällt speziell die tolle Aufmachung und die relativ einfachen Grundzutaten. Sie lassen regionale Küche lebendig werden und machen vegetarische Küche zu einer leckeren Sache. Negative Aspekte: Es gibt keinerlei Nährwertangaben und das finde ich schade. Was mich ebenfalls stört, sind einige Zutaten von hierzulande unbekannten Produkten, die nicht im üblichen Einkauf landen, geschweige denn auf dem Markt zu finden sind. Dazu gehören Tamari, Sriracha-Sauce, Emmer, Hanfsamen, Wassermelonenrettich und Misopaste. Im Kapitel über Tomaten ist mir ein Rezept aufgefallen, bei dem ein Sandwich mit grünen Tomaten und Käse geröstet wird. Dafür benötige ich wirklich kein Kochbuch! Dieses Buch ist eine gelungene Kochreise nach Asien, Italien oder Mexiko. Mit regionalen Produkten kann man aromatisch und frisch kochen und erhält neue Kochideen. Wer sich für dieses Buch interessiert, dem empfehle ich einen Blick auf den Blog der Autoren: Love & Lemons.