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kimvi

Posted on 9.8.2020

"Dem Abgrund so nah" ist nach " Dem Horizont so nah" der zweite Band der Danny-Trilogie von Jessica Koch. Im ersten Teil hat man ja schon einige Einblicke in Dannys furchtbare Kindheit bekommen und ihn als erwachsenen jungen Mann kennengelernt. In diesem Band bildet Dannys grausame Kindheit das Zentrum der Handlung. Jessica Koch startet ihre Erzählung mit dem Moment, in dem ein Schicksalsschlag dafür sorgt, dass in Dannys Familie nichts mehr so ist, wie es vorher war. Danny ist zu diesem Zeitpunkt gerade 10 Jahre alt. Er muss danach seine Heimat in Amerika verlassen und mit den Eltern nach Deutschland ziehen. Doch der Umgebungswechsel sorgt leider nicht dafür, dass die Familie das schicksalhafte Ereignis überwinden kann. Im Gegenteil: Der Vater verfällt dem Alkohol, die Mutter lebt in ihrer eigenen Welt und wird vom Vater sogar noch dabei unterstützt. Danny läuft zunächst nur nebenbei, obwohl er die Aufmerksamkeit und Liebe seiner Eltern dringend nötig hätte. Der Vater verändert sich immer mehr zum Schlechten und schon bald ist Danny einem Strudel von ungeheuerlicher Gewalt, Missbrauch und unvorstellbaren Grausamkeiten ausgesetzt. Damit ist er ganz auf sich allein gestellt. Man mag kaum glauben, was man dort liest. Es ist einem ja auch stets bewusst, dass es sich nicht um einen fiktiven Roman handelt, sondern um Dannys Kindheitserlebnisse, die sich tatsächlich so zugetragen haben. Dieses Wissen macht das Buch zu einer Lektüre, die es wirklich in sich hat. Denn hier blickt man in finstere Abgründe, die hinter einer scheinbar normalen Familienfassade lauern. Man leidet mit Danny mit und kann einfach nicht fassen, dass sich Eltern tatsächlich so verhalten können und dass scheinbar niemand etwas bemerkt hat. Ich habe auch diesen Teil der Trilogie in Rekordzeit verschlungen, da ich mich einfach nicht von der Handlung lösen konnte. Dannys Schicksal hat mich erschüttert, tief berührt und zum Nachdenken angeregt.

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