Josie
Bewusst habe ich mich gegen ein Zitat aus dem Buch selbst entschieden und stattdessen dieses aus Miras Danksagung stibitzt. Oh ja, in mir lebt ein halber Faun und mein Job ist der einer Diebin. Nachdem mich Levian in seine Welt entführt hat, mir gezeigt hat was ein Seelenverwandter ist, bin ich mit Erik zurück in die Menschenwelt gereist. Letztendlich stehe ich nun auf beiden Seiten, die der Menschen und die der Faune. Einen Krieg werde ich nicht führen, egal was das Schicksal von mir verlangt. Im dritten Teil der Talente lässt Erik uns an all seinen Gedanken und Gefühlen teilhaben – brutal und ehrlich. Es ist zwecklos sich dagegen zu wehren. Im Wechsel mit Melek erleben wir den Showdown, zittern und fiebern dem Ende herbei. Denn ein Ende wird es geben, die Frage ist nur: Wie wird es aussehen? Ehrlich gesagt, am Anfang, also noch in Band 1, empfand ich Erik als unmöglichen Klotz am Bein. Was zur Hölle wollte er denn hier!? Ich konnte nachempfinden, wie Melek sich oft genug gefragt hat, warum? Jakob war ein gebrochener Junge in meinen Augen. Kein Wunder, bei dem was er erleben und durchmachen musste. Ich hatte eine gewisse Sympathie für ihn. Manchmal wollte ich ihm den Kopf streicheln. Aber zu mehr konnte er mich nicht bewegen. Ich schiebe es meiner dunklen Seite in die Schuhe, die Levian aus mir herausgeholt hat, weshalb ich jeden Befehl verweigert hätte. Jene, die er gehegt und gepflegt hat, bis er seinen Willen bekam. Doch nun, im dritten Band, hat Erik mein Herz gewonnen. Alle Talente, ob Anastasia mit ihrer kindlichen Art, Mike mit seinem Erzengel-Dasein das mich immer wieder zu tiefgründigen Debatten verlockt hat, Tina mit ihrer Unantastbarkeit und dem kleinen Funken von Liebe, und all den anderen besonderen Menschen, haben mich auf eine Weise abgeholt, die mich tief erschüttert hat. Wenn ich also heute rausgehe und ein Rascheln höre, sehe ich genauer hin. Tiere sind nicht mehr nur Tiere, die einfach da sind. Worte, die mir gesagt werden, zerpflücke ich mehr denn je. Alles hat eine Kehrseite, die Welt besteht nicht nur aus schwarz und weiß. Aber wenn wir ehrlich sind, vergessen wir das häufig. Wir hören nicht hin, sehen nicht hin. Liebe Mira, ich bitte dich inständig, hör nie auf so viele Wahrheiten wie nur möglich in deine Geschichten zu packen. Du schaffst es mit einer Leichtigkeit und Leidenschaft, Augen zu öffnen, die sich verschlossen haben. Vielen Dank für die wundervollen Talente, für die Gefühle und das Immergrün.