Josie
Der Prolog der Buches konnte mich sofort fesseln. Er spielt zwei Jahre vor der eigentlichen Geschichte und gibt einen Einblick in die Beziehung zwischen Anna und ihrem Stiefbruder Elias, die heimlich ein Liebespaar sind. Doch ein verheerender Unfall reißt die beiden auseinander. Anna ist daraufhin über lange Zeit am Boden zerstört und auch nach zwei Jahren noch nicht über diesen Verlust hinweg gekommen, auch wenn ihre besten Freunde und Bandkollegen alles versuchen, um ihr dabei zu helfen. Doch dann begegnet sie dem attraktiven Max, der ebenfalls Teil einer Band ist. Die beiden verstehen sich vom ersten Moment an blenden und sind genau auf einer Wellenlänge. Für mich waren Anna und Max zwei wirklich gelungene Protagonisten, die ich beide sofort in mein Herz geschlossen habe. Sie sind beide große Musikliebhaber und ich habe die Dialoge über ihre gemeinsame Leidenschaft sehr genossen. Anna ist freundlich und hilfsbereit und sich ihrer Lage sehr wohl bewusst. Sie weiß, dass sie endlich aus ihrem Schneckenhaus kommen muss, doch es fällt ihr wirklich schwer, mit der Vergangenheit anzuschließen. Ich mochte sehr die Entwicklung, die sie im Verlauf des Buches durchmacht und wie sie wieder an Selbstbewusstsein und Stärke gewinnt. Max hingegen ist eine wahre Frohnatur und sofort von Anna verzaubert. Ich mochte es, wie er immer wieder auf sie eingegangen ist. Insgesamt hat mir die Liebesgeschichte zwischen den beiden wirklich gut gefallen und ich fand sie im weitesten Sinne auch authentisch. Natürlich gab es insgesamt auch überdramatisierte Szenen, die das Buch in dem Umfang gar nicht gebraucht hätte. Die große Wendung im Buch konnte ich mir ab einem gewissen Punkt zwar schon denken, aber ich fand den Verlauf der Geschichte dennoch sehr gelungen und unterhaltsam. Besonders gefallen hat mir auch, dass man die beiden Bands bei ihrer Arbeit miterlebt und so ein bisschen in das Musik-Business hinein schnuppern konnte. Überzeugen können auf jeden Fall auch die Nebencharaktere und anderen Mitglieder der beiden Indie-Bands. Auf den ein oder anderen von ihnen wie zum Beispiel auf Annas besten Freund Luke bin ich schon wirklich sehr gespannt und erhoffe mir, in den Folgebänden noch mehr über sie zu erfahren. Mich hat lediglich gestört, dass Anna manchmal zu sehr als der Mittelpunkt des Universums (nicht nur für Max) dargestellt wurde, was mir manchmal dann doch zu abwegig erschien. Ina Taus' Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Da abwechselnd aus der Sicht von Anna und Max erzählt wird, ist die Sprache sehr umgangssprachlich und jugendlich, was aber gut zu dem Buch gepasst hat. Besonders gefallen haben mir auch die regelmäßigen Bezüge zu Filmen, Büchern, Stars etc. die es auch in Wirklichkeit gibt. Hier gab es auch die eine oder andere gelungene Anekdote oder einen Vergleich, die mich laut haben lachen lassen. Gelungen fand ich auch die Einblicke in die Twitter-Accounts der verschiedenen Bandmitglieder, die einen Vorgeschmack darauf geben, was in dem folgenden Kapitel passieren wird, ohne aber zu viel zu verraten. Hierbei müssen sich die Freunde immer wieder mit einer gewissen Miss Mysterious auseinander setzen, die immer wieder bissige Bemerkungen auf die Bandmitglieder abfeuert. Hier wurde ich unweigerlich an Gossip Girl erinnert und bin schon wirklich gespannt auf die Auflösung, wer denn hinter diesem Synonym stecken könnte. Besonders gelungen fand ich auch das Ende des Buches, das zwar die Geschichte von Anna und Max abschließt, aber auch sehr viele Fragen bezüglich der anderen Charaktere hervorruft und somit die Neugier auf den zweiten Teil nur noch mehr anheizt. Fazit: "Bitter Beats" ist eine musikalische, teils dramatische Liebesgeschichte, die mehr in die Tiefe geht als man vermuten würde. Sie überzeugt durch romantische und humorvolle Szenen und spannende Figuren.