Profilbild von mabuerele

mabuerele

Posted on 7.8.2020

„...Unter den Oberen gibt es keine Armen und unter den unteren keine Reichen...“ Auch im dritten Teil zeigt A Jiu kaum Gefühle. Nur seine Geschwister sind von seinem Leben als Prinz begeistert. Sie sehen aber auch nicht die Schattenseiten. Als A Jiu allerdings auf Kangrai, die Frau des 4. Bruders, trifft, die geschlagen wurde, möchte er sie heilen. Leider fehlen ihm jetzt seine Kräuter. Glücklicherweise hat sein kleiner Bruder das Rezept im Kopf. Es folgt ein Besuch bei der Kaiserin. Erneut stehen politische Fragen im Mittelpunkt, seien es die Beziehungen zu Russland oder die Heiratspolitik des Kaiserreiches. Gerade bei dem letzten Thema wird das Für und Wider abgewogen. Allerdings ist hier, insbesondere bei den Ländernamen, die Übersetzung ins Deutsche nicht immer glücklich gewählt. Damals kannte man weder die Türkei noch Russland in heutiger Form. Erstaunlich, wie gelassen die Kaiserin die Konkubinen ihres Mannes akzeptiert. Den großen Teil der Handlung habe ich allerdings den Eindruck, dass die Prinzessin ihren Mann wie ein besonderes Spielzeug behandelt. Sie verkleidet ihn nach ihren Wünschen, präsentiert ihn der Öffentlichkeit und setzt ihn so deren Gerede aus. Sie ist stolz auf ihn und will seine Schönheit mit anderen teilen, vergisst dabei aber, dass er eine Person mit Wünschen und Gefühlen ist. Positiv sticht das Bonuskapitel heraus. Hier fragt die Prinzessin das erste mal nach dem bisherigen Leben von A Jiu. Seine Geschwister klären sie auf. Ob das Folgen für ihre nächsten Handlungen haben wird? Erneut geben die ausdrucksstarken Bilder der Geschichte ihr besonderes Flair. Während die Gefühle der Prinzessin problemlos an ihrem Gesicht ablesbar sind, verzieht A Jiu kaum eine Miene. Wie wird das kommentiert? „...Hehehe, ein echter Kerl bleibt eben immer cool...“ Nur sein Blick auf den gefangenen Bengaltiger zeigt irgendwie Mitgefühl. Kunzi, sein kleiner Bruder, strahlt dagegen auf allen Zeichnungen seine Lebensfreude und seine Unbekümmertheit aus. Eine Szene aber unterscheidet den dritten Teil wesentlich von den anderen. In wenigen Bildern wird deutlich, dass A Jiu bei weitem nicht so wehrlos ist, wie es scheint. Die Geschichte bleibt geheimnisvoll. Ich bin auf die folgenden Teile gespannt.

zurück nach oben