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stricki

Posted on 7.8.2020

Lebenslügen Da ist der Dicke, Martin, der nicht an Gott glaubt und aus Bequemlichkeit katholischer Priester wurde. Dann haben wir Eric, die eine Zwillingshälfte, Banker auf Droge, der den Erfolgreichen spielt obwohl ihm das Wasser bis zum Hals steht. Auch noch sexsüchtig, ein Klischee auf zwei Beinen. Und dann haben wir Iwan, anderer Zwilling, in der Kunstwelt zu Hause, der alle am genialsten täuscht. Das Buch beginnt sperrig. Der Vater geht mit seinen drei Söhnen zu einem Hyptnotiseur, weil ihm nichts besseres einfällt zur Sohnesbespaßung. Der Hyptnotiseur wäscht ihm ordentlich den Kopf und der Vater ändert sein Leben daraufhin radikal. Ich würde sagen, dieser Vorfall hat die Jungen ordentlich geprägt. Jeder der drei erwachsenen Söhne erzählt, wie es ihm nun ergeht, was aus ihm geworden ist. Die Faszination entstand bei mir so nach und nach, wer stellt sich nicht manchmal die Frage, ob man die richtigen Wege eingeschlagen hat, ob man nicht auch ganz anderes hätte leben können oder sollen? Und wie einfach ist es, einfach das zu machen, was sich gerade so anbietet. Oder wie einfach es ist, eine Fassade aufrecht zu erhalten, die mit der Realität längst nicht mehr übereinstimmt. Oder es noch nie getan hat. Oder eine Lüge hinter sich zu lassen. Wenn das nicht geht. Und wenn dann genau das dem anderen Bruder den Arsch rettet. Nichts weniger als diese großen Fragen werden hier mit Leichtigkeit gehändelt. Ich habe mich damit identifiziert, ich habe Menschen aus meinem Umfeld darin wiedererkannt. Und ich hatte richtig Spaß dabei. Mehr kann man von einem Buch nicht erwarten!

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