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stefan182

Posted on 6.8.2020

Inhalt: Die Roten Paladine, eine Gruppe von kriegerischen Mönchen des Vatikans, ziehen mordend von einer Fey-Siedlung zur nächsten. Zu den Opfern gehört Lenore, die Erzdruidin des Himmelsvolks und Mutter der Protagonistin Nimue. Mit ihren letzten Worten überreicht Lenore Nimue ein Schwert mit dem Auftrag, es zu Merlin zu bringen, doch der ist nicht der einzige, der dieses magische Artefakt haben möchte. Persönliche Meinung: Bei „Cursed – Die Auserwählte“ handelt es sich um eine Neuinterpretation der Artussaga. Einerseits trifft man auf viele alte Bekannte: So finden sich neben Arthur, Merlin und Uther Pendragon auch unbekanntere Artusritter im Fantasyroman wieder. Diese treten zu Beginn z.T. nicht unter ihrem bekannten Namen auf, sodass man sich auf schöne Aufdeckungen gefasst machen kann. Andererseits nimmt sich „Cursed“ auch Freiheiten im Umgang mit den Figuren: So hat z.B. Merlin seine Zauberkraft verloren, ist nicht der alte Weise, sondern dem Alkohol verfallen. Außerdem ist nicht Arthur derjenige, der das magische Schwert erhält, sondern Nimue, die eine starke aber auch tragische Figur ist. Generell finden sich in „Cursed“ auf allen Rängen starke weibliche Figuren. Zudem erhält jede größere Figur eine Vergangenheit, eine kleine Geschichte, wodurch sie plastischer ist. Teilweise sind diese Vergangenheiten aber mit Lücken behaftet, sodass für mich einzelne Fragen offenblieben. Die Welt mit ihren verschiedenen Fay-Völkern und rivalisierenden Gruppen ist vergleichsweise vielschichtig. Die Handlung, die mit überraschenden Wendungen und einem komplexeren Beziehungsgeflecht auftrumpft, ist recht dicht. Das Ende ist eher offen, wobei bereits einzelne Handlungsstränge des Folgebandes angeteasert werden, der wahrscheinlich nahtlos an die Handlung von „Die Außerwählte“ anschließt. Reich illustriert wurde der Text von Frank Miller. Mir persönlich waren die Illustrationen teilweise zu schematisch; die Figuren zu kantig. Insgesamt ist „Cursed – Die Auserwählte“ eine schöne Neuinterpretation des Artusstoffes, die eigene Wege geht – auch wenn die ein oder andere Frage offen bleibt.

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