Tabea
Das Cover des Buches finde ich dieses Mal tatsächlich wirklich sehr ansprechend, es passt zudem sehr gut zu der Geschichte und vermittelt direkt, dass es sich um eine romantische und gefühlvolle Geschichte handelt. Die Geschichte wird uns abwechselnd aus den Perspektiven unserer beiden Hauptcharaktere, Vanessa und Sandro, erzählt. Während man die Protagonistin Vanessa schon aus den beiden vorherigen Teil kennt, lernt man Sandro komplett neu kennen. Zu Beginn des Romans war ich eher skeptisch, da Vanessa in den anderen beiden Teilen eher nicht zu meinen Lieblingscharakteren zählte und sich durch einige Dinge nicht gerade beliebter gemacht hat. Trotzdem fand ich sie als Figur deswegen nicht weniger spannend und hab mich gefreut, hinter ihre Fassade blicken zu können. Und schon ziemlich schnell hatte ich auch sie in mein Herz geschlossen, vor allem da ich selten eine Figur erlebt habe, die so selbstreflektiert ist. Gerade das hat dafür gesorgt, dass man verstanden hat, was sie dazu bewogen hat, sich auf diese Art zu verhalten und auch ihre Hintergrundgeschichte ist unglaublich spannend gewesen. Insgesamt lernt man sie in diesem Teil als sehr authentisch, witzig, schlagfertig und perfekt unperfekt kennen. Aber man merkt auch sofort, dass sich hinter ihrer Fassade einiges versteckt. Sandro hingegen wirkt anfangs eher zurückhaltend und man spürt sofort, dass er mindestens ein Geheimnis hat. Allerdings war mir Sandro zu Beginn der Geschichte etwas zu oberflächlich, dass ließ mit der Zeit zum Glück etwas nach. Die Figurenharmonie der beiden stimmte sofort und obwohl die Geschichte der beiden absolut keine leichte ist und ich mich oft schwer mit Dreiecksgeschichten, in die Freunde verwickelt sind, tue, konnte mich diese doch überzeugen. Ich fand es durchaus realistisch dargestellt, dass die beiden sich zueinander hingezogen fühlen und auch die Art und Weise wie sie versuchten dagegen anzukämpfen war glaubhaft. Was die Nebencharaktere angeht nimmt natürlich Isabella, die Mitbewohnerin von Vanessa und Sandros Freundin, einen großen Platz ein. Und wow, ich glaube ich habe selten so eine Abneigung gegen einen Charakter verspürt wie gegen sie. In meinen Augen war sie sowohl für Vanessa als auch für eine Sandro eine unglaublich schlechte Freundin, was dafür gesorgt hat, dass ich nicht das kleinste bisschen Mitleid mit ihr hatte, dass Sandro sich für ihre angeblich "beste Freundin" interessierte und diese ihm auch nicht abgeneigt war. Ich denke allerdings, dass es sehr wichtig war, dass Isabella eben nicht wahnsinnig sympathisch war, sondern so egoistisch und nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht, denn ansonsten wäre es schwieriger gewesen das Verhalten von Sandro und Vanessa zu akzeptieren mehr noch gut zu heißen. Die Handlung plätschert anfangs etwas vor sich hin, man lernt zwar alle Charaktere so gut kennen und entwickelt ein Gespür für sie, aber dadurch zieht sich die Geschichte leider auch etwas. Als sie dann jedoch etwas an Fahrt aufnimmt, fühlt man wirklich gut mit den Charakteren mit und leidet mit ihnen. Ich fand die Autorin hat die Zwickmühlen, in denen beide Protagonisten steckten gut dargestellt und man konnte sich als Leser wirklich gut in die jeweiligen Situationen hineinversetzen. Allerdings ging mir die Auflösung, der "Geheimnisse" im Nachhinein dann doch etwas zu schnell und vor allem zu einfach. Obwohl ich es wirklich schön fand, dass diese Auflösung nicht zu dramatisiert war und Sandro und Vanessa in dieser Hinsicht wirklich füreinander da gewesen sind und sich nicht haben abschrecken lassen. Der Schreibstil war insgesamt locker und leicht, wenn auch an der einen oder anderen Stelle etwas detailliert, so dass die Geschichte stellenweise etwas zäh wurde. Hier hätte es durchaus nicht geschadet, die Ereignisse in der ersten Hälfte etwas zusammenzustauchen und dafür dem Ende etwas mehr Raum zu geben. Trotzdem ließ sich die Geschichte gut lesen und hat Spaß gemacht. Fazit: Gefühlvoll, romantisch und witzig. Obwohl dieser Roman all diese Eigenschaften aufweist, hat mir trotzdem das gewisse Etwas gefehlt. Nichtsdestotrotz beschert die Geschichte einem ein paar schöne Lesestunden und gerade was die Authentizität der Charaktere angeht, ist dieser Roman wirklich gut. Kategorie: Zwischendurchlektüre