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Bibliaphilia

Posted on 5.8.2020

Inhalt „Meine Mutter war die Königin des Friedens, aber ich weiß nur zu gut, dass Friede allein nicht genügt.“ LAURA SEBASTIAN Mit Hilfe der Piratin Drachenfluch ist Theo und ihren Schatten die Geiselnahme Prinz Sørens und Flucht vor dem kalovaxianischen Kaiser gelungen. Doch für die Königin ohne Land und ohne Volk bedeutet dieser Erfolg keinen Schritt in die Freiheit. Um den Kaiser besiegen und ihr Volk befreien zu können, braucht sie eine Armee, die sie nur durch eine Heirat gewinnen kann. Dafür muss sie sich an den Hof des Königs von Sta’Crivero begeben, der ihr natürlich nicht ohne davon selbst zu profitieren Asyl bietet und die Begegnung mit geeigneten Heiratskandidaten ermöglicht. Meine Meinung Die Fortsetzung von „Ash Princess“ setzt genau da an, wo der erste Teil geendet hat, deshalb ist mir der Einstieg in das Buch sehr leichtgefallen. Dazu hat auch Laura Sebastians angenehmer und bildhafter Schreibstil beigetragen, der mir wieder sehr gut gefallen hat. Leider konnte mich nur die Handlung nicht ganz überzeugen. Die Zeit am Hof König Etristos zieht sich in die Länge, die Heiratskandidaten sind nicht wirklich interessant und man merkt eigentlich sofort, welche vertrauenswürdig sind und welche nicht. Theos Abneigung bei der ganzen Farce mitzuspielen und sich wieder verstellen zu müssen, war absolut nachvollziehbar, aber ihre Gedanken und Gespräche wiederholen sich immer wieder. Der Ausgang des Aufenthalts in Sta’Crivero wurde damit schon frühzeitig absehbar und konnte mich nicht wirklich überraschen. Überzeugend fand ich demgegenüber, wie Theo und ihre Freunde allmählich die Schattenseiten Sta’Criveros aufdecken und in Kontakt mit Flüchtlingen aus den verschiedenen Ländern, die von den Kalovaxianern überfallen wurden, treten. In diesen Momenten hat mir Theo auch am besten gefallen. Sie muss erst noch ihre Rolle als Königin finden, sich kritisch mit der Regentschaft ihrer Mutter als Vorbild auseinandersetzen und kann daher auch nicht sofort mit einer charismatischen Art das blinde Vertrauen der Flüchtlinge gewinnen. Wirklich stören fand ich, dass diese persönliche Entwicklung immer wieder durch die Dreiecksgeschichte zwischen ihr Blaise und Soren behindert wurde. Diese hat mich ehrlich gesagt immer wieder aus der Handlung herausgerissen. Zu Blaise konnte ich leider keine Bindung aufbauen, weil man über ihn eigentlich nichts erfährt, außer die Gefahr, die er mit seiner unkontrollierbaren Macht für die Gruppe darstellt. Die Interaktion von Theo und Søren war mir deutlich lieber, weil sie sich vor ihm traut Selbstzweifel zu äußern und mehr sie selbst ist als die Königin, die sie sein sollte. Über seine Selbstzweifel, die Seiten für eine Frau gewechselt zu haben, die sein Vertrauen verraten hat und sich für sie gegen seine ehemaligen Verbündeten zu stellen, erfährt man nur leider gar nichts. Das letzte Viertel des Buches war dann zum Glück noch actiongeladen, spannend und überraschend. Vor allem der Cliffhänger am Ende hat wieder meine Neugier geweckt, sodass ich doch noch wissen möchte, wie Theo Geschichte zu Ende geht. Wenn sie sich dann auch endlich mal für einen ihrer Loveinterests entscheiden sollte, dürfte dieser Teil auch wirklich interessant werden…

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