Nadine
Es handelt sich mit 300 Seiten um ein recht kurzes Werk. Zunächst hat mich formal auch der permanente Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit gestört, jedoch konnte ich mich im Laufe des Buches daran gewöhnen. Der Schreibstil ist gut, teilweise jedoch nicht ganz flüssig zu lesen. Die Geschichte von Quinn und Graham war perfekt. Ihr Kennenlernen war nicht klassisch, sowie auch der Verlauf ihrer Beziehung. In der Vergangenheit war es eine süße Liebesgeschichte, der ich gerne gefolgt bin. Die Gegenwart sah deutlich schlechter aus.Die Beiden lieben sich noch, sind jedoch nicht mehr glücklich miteinander. Beide wollen unbedingt eine Familie gründen, was jedoch auf keinem Weg klappt. Daran scheint ihre Ehe zu zerbrechen. In dem Buch wird ein unglaublich wichtiges und sensibles Thema angesprochen - wie der erfolglose Kinderwunsch eine Ehe zerstören kann. Ich selbst habe mit den Protagonisten mit gelitten und konnte nur schwer die Tränen zurück halten. Das Buch ist auf brutale Weise ehrlich. Es zeigt einen realistischen Verlauf, der einen selbst zum Mitdenken anspricht. In der Gegenwart taten mir beide Protagonisten einfach nur Leid. Zudem wird nichts beschönigt. Im Gegensatz zu vielen anderen Werken, gibt es kein plötzliches Wunder und sie wird doch noch schwanger. Hier wird der ehrliche Krampf gezeigt, den es erfordert, eine Ehe zu retten oder zu beenden. Außerdem zeigt es auch, wie oft mit kinderlosen Paaren umgegangen wird, wie oft Nachfragen kommen, wann das Kind dann endlich da sein und wie sich diese Fragen für die Betroffenen anfühlen. Auch das Ende fand ich durchaus gelungen. Es stellt für mich einen logischen Weg da, ohne zu kitschig oder zu unrealistisch zu werden. Für mich eine grandiose Leistung der Autorin, die mich ermutigt hat, mehr Bücher von ihr zu lesen. Mein Jahreshighlight und meine Leseempfehlung für alle, die sich für das Thema an sich interessieren.