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auserlesenes

Posted on 5.8.2020

„Tue nichts Böses“, sagt der vierte japanische Affe aus. Nach ihm hat sich ein äußerst brutaler Killer benannt. The Fourth Monkey, kurz 4MK, entführt junge Frauen, schneidet ihnen das Ohr ab und schickt dieses in einem Geschenkkarton an die jeweilige Familie. Bevor er seine Opfer tötet, verfährt er ähnlich mit Auge und Zunge. Fünf Jahre lang schockiert der Killer mit dieser Methode schon die Einwohner von Chicago. Als die Leiche eines Mannes gefunden wird, der von einem Bus überfahren wurde und ein solches Päckchen bei sich hatte, steht für den 52-jährigen Detective Sam Porter und seine Kollegen von der Polizei schnell fest: Sie haben den Serienmörder endlich gefunden. Doch was wird aus seinem letzten Opfer, der 15-jährigen Emory Connors? „The Fourth Monkey - Geboren, um zu töten“ von J. D. Barker ist der Auftakt einer neuen Reihe um Ermittler Sam Porter. Meine Meinung: Der Roman besteht aus 92 Kapiteln, an die sich ein Epilog anschließt. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus unterschiedlichen Perspektiven: aus der des Polizisten Porter, der des Opfers Emory und der von Clair, eines weiteren Mitglieds aus dem Ermittlerteam. Zudem sind immer wieder Auszüge aus dem Tagebuch des Killers eingestreut, der aus der Ich-Perspektive erzählt. Dieser Aufbau hat mir gut gefallen. Vor allem durch jenen Einblick in die Psyche des Mörders soll sich der Thriller nach dem Wunsch des Autors von anderen Büchern des Genres abheben. Tatsächlich waren diese Passagen insgesamt recht interessant und packend. Zum Teil waren mir die Einträge ebenso wie andere Stellen des Thrillers jedoch zu detailliert und daher zu langatmig, was an der recht hohen Seitenzahl des Buches gelegen haben kann. Der Schreibstil allerdings ist gut verständlich, prägnant und flüssig. Hauptprotagonist Sam Porter und seine Ermittlerkollegen werden authentisch dargestellt, bleiben jedoch zum Teil etwas blass. Sie wirken für mich als Charaktere nicht besonders interessant und waren mir auch nicht auf Anhieb sympathisch. Der Killer wiederum wird durch die Tagebucheinträge sehr genau beleuchtet. Die Entwicklung dahin, dass er mit dem Morden begann, wird gut erklärt. Dies ist sicherlich ein Pluspunkt der Geschichte. Inhaltlich ist der Thriller nichts für Zartbesaitete. Brutale Details werden geschildert, Grausamkeiten und menschliche Abgründe ans Licht gezerrt. Für meinen Geschmack hätte es ruhig etwas weniger davon sein können. Die Handlung ist stimmig, auch die Auflösung ist schlüssig. Zudem kann der Thriller einige Überraschungen bieten, sodass die Geschichte – abgesehen von den schon erwähnten Längen – fesselnd und sehr spannend war. Das Cover ist passend gestaltet und macht neugierig. Der Titel orientiert sich am amerikanischen Original. Mein Fazit: „The Fourth Monkey - Geboren, um zu töten“ von J. D. Barker ist ein durchaus solider, gut durchdachter Thriller, der für unterhaltsame Lesestunden sorgen kann. Meinen durch den Hype geschürten hohen Erwartungen konnte die Geschichte jedoch nicht in Gänze gerecht werden.

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