Lena 🌻
Was für ein Buch! Schon die Widmung traf mich mitten ins Herz. Ich habe es mit einigen Erwartungen begonnen und sie wurden alle restlos übertroffen! Ich hatte davor erst ein Buch von Anne Freytag gelesen, „Mein bester letzter Sommer“, dessen Schreibstil ich so sehr geliebt habe, aber leider etwas Probleme mit der Protagonistin hatte. Deshalb war ich zu Beginn etwas skeptisch, wurde aber sehr schnell überzeugt und spätestens nach den ersten hundert Seiten war ich hin und weg von diesem Buch. Die Geschichte spielt in Deutschland, genauer gesagt in München, was eine wohltuende Abwechslung zu den vielen USA- Büchern war. Ich mochte außerdem, dass die Charaktere hier kein Blatt vor den Mund nehmen und sehr offen über Sex gesprochen wird. Da sich in diesem Buch ja auch viel um diese Thematik dreht, finde ich es sehr schön, dass nicht irgendwie verschleiert wurde, sondern einfach die Dinge beim Namen genannt wurden. Klingt jetzt bestimmt komisch, aber wenn ihr das Buch gelesen habt, wisst ihr was ich meine. Vor allem im Genre New Adult werden oft unrealistische Sex- Maßstäbe gelegt und hier war es einfach nur realitätsgetreu. Das hat total authentisch gewirkt und mir so sehr gefallen! Schreibstil: Die Geschichte wird aus Sophies Perspektive erzählt und man erfährt mehr als genug über ihre Gefühls- und Gedankenwelt. Ich bin sehr gut in die Geschichte hineingekommen und war dann auch sehr an die Handlung gefesselt. Das Ende ist relativ kurz gehalten, was hier aber kein Problem ist, im Gegenteil, ich fand es (ausnahmsweise :) ) schön, dass einige Dinge ungeklärt blieben. Anne Freytag hat einen sehr speziellen Schreibstil, der sicherlich nicht jedermanns Sache ist. Ich persönlich liebe, nein, vergöttere ihn fast. So viel Wirkung, so viel Gefühl in diesen Worten, dass ich ständig neue Zitate raus geschrieben habe. Durch Anne Freytags Worte habe ich mich so verstanden gefühlt, es war wirklich wundervoll. Ich will soviel darüber sagen, weil der Schreibstil hier wirklich etwas ganz Besonderes ist, aber ich kann das alles gar nicht in Worte fassen. Und das sagt ja schon genug oder? Charaktere: Anfangs war ich etwas skeptisch, ob ich mit Sophie, der Protagonistin, klar komme, aber sie wurde mir schnell sympathisch und im Laufe der Geschichte habe ich sie sehr in mein Herz geschlossen, da ich viele ihrer Probleme und Eigenschaften nur zu gut kenne. Ich mochte es, dass sie zwar still war, aber nicht schüchtern. So entsprach sie nicht dem Stereotyp der introvertierten Protagonistin. Am schönsten für mich war, dabei zu sein, wie Sophie mehr und mehr aus sich herauskommt und lernt, zu sich und ihrem Anderssein zu stehen. Alex ist ein wunderbar vielschichtiger Charakter und man lernt im Laufe des Buches gemeinsam mit Sophie ihre verschieden Seiten kennen. Sie hat schon von Beginn an diese Freiheit an sich, die mich (und auch Sophie) sehr fasziniert hat. Wie Sophie hat auch Alex ein paar unschöne Ecken und Kanten, die die beiden aber zu richtig guten Buchcharakteren machen. Ich habe mich außerdem Hals über Kopf in Sophies Stiefmutter Lena verliebt. Sie trägt meinen Namen und lebt einen Traum von mir: Chefärztin! Mein Greys Anatomy Herz hat sich fast nicht mehr beruhigt. Außerdem ist sie so liebevoll zu Sophie, auch wenn diese ihr anfangs nicht positiv eingestellt ist. Einfach wundervoll :) Sophies Beziehung zu ihrem Vater hat mir ein kleines bisschen das Herz gebrochen, aber es war schön mitanzusehen, wie sie sich im Laufe der Geschichte entwickelt hat und alle mehr und mehr zusammengewachsen sind. Fazit: Für mich definitiv ein Highlight diesen Monat! Ich habe absolut nichts auszusetzen, was bei meinem kritischen Leserauge wirklich ein Wort ist. Anne Freytag hat sich hier selbst übertroffen und ist zu einer meiner absoluten Lieblingsautoren geworden. Von mir gibt es 5/5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!