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lesebesessen

Posted on 2.8.2020

Es ist ein Jugendliebesroman in historischem Umfeld. Der Roman hat etwas von einem Dschungelcamp, nur dass die Protagonisten nicht wissen, dass sie wirklich im Mittelalter leben. Die jüngere Generation glaubt es die ältere weiß es besser. Und vor allem dieses „Holt mich hier raus, ich bin ein Star“ fehlt total. Ich will mich über das Dschungelcamp gar nicht weiter auslassen, denn das ist nur peinlich. Aber im Prinzip ist es genau das, zwei Dörfer im Mittelalter. Die Eltern haben es aus Überzeugung und anderen guten Gründen getan, die Kinder haben keine Ahnung. Jonata begegnet Tristan aus dem Nachbardorf. Und dieser hat sein Wolfrudel dabei. Das und die Tatsache, dass sich seit Jahren keine Bewohner des anderen Dorfes miteinander treffen, sorgt für den besonderen Impuls. Die Protagonisten haben mir alle sofort gefallen. Vor allem Jonata und Tristan, denn die beiden bringen Schwung in eine schwierige Situation. Und dann gibt es auch noch den Bösewicht: in diesem Falle der Pfarrer. Natürlich hat die Tatsache, dass alles per Fernseher beobachtet werden kann, einen schlechten Beigeschmack, aber die Geschichte zwischen Jonata und Tristan, sowie zwischen deren Eltern wirkt authentisch. So sehr, wie ich dieses Fernsehformat verachte, weil es jegliche Privatsphäre zerstört, umso mehr ist es verachtenswert, dass die jüngere Bevölkerung davon gar nichts weiß. Es mit Wissen zu dulden, ist eine Sache, aber keine Entscheidung darüber zu haben, eine ganz andere. Zum Schluss kommen sogar noch Drohnen zum Einsatz. So sehr mir die Grundgeschichte gefallen hat, so sehr lehne ich den Rahmen und die unbekannte Manipulation von außen ab. Fazit: Für Fans des Dschungelcamp und andere, die das tolerieren sowie interessiert sind an Feldversuchen im Mittelalter: sehr interessant. Mir hat die Geschichte im Grundsatz gefallen, aber die Rahmenbedingung widert mich an: ein Stern.

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