Callie Wonderwood
Der Einstieg in die Geschichte von dem gemeinsamen Tag von Daniel und Natasha in New York hat mir schon mal gut gefallen. Es wird aus der Sicht von beiden Protagonisten erzählt und so erlebt man als Leser mit, wie Daniel Natasha zum ersten Mal sieht und gleich fasziniert von ihr ist und sie dann unbedingt näher kennen lernen will. Immer wieder gibt es aber auch kurze Kapitel, die aus einer ganzen anderen und teilweise ein wenig skurillen Art erzählt sind. Dabei gibt es z.B. die Geschichte von Natashas Vater oder einer Person, der die beiden an diesem Tag begegnen und auch von der Liebe oder Haaren. Letztere waren mit wissenschaftlichen und geschichtlichen Infos, hatten dazu aber eine Verbindung zu den Hauptcharakteren. Richtig gut gefallen hat mir, dass die Familie und deren Probleme große Bedeutung in diesem Buch hatten. Daniel hat von seinen Eltern eine Zukunft vorgegeben, die er überhaupt nicht einschlagen möchte und er hat keine gute Beziehung zu seinem älteren Bruder Charlie. Zitat Daniel : "Ich schüttele ihr die Hand. Ich trage Anzug und Krawatte und schüttele ihr die Hand. Was bin ich ? Ein Banker ? Wer lernt ein hübsches Mädchen kennen und schüttelt ihr die Hand ? Charlie hätte irgendetwas Charmantes zu ihr gesagt." Bei Natashas Familie steht die bevorstehende Abschiebung nach Jamaika im Vordergrund, aber vor allem das Verhältnis von Vater und Tochter leidet darunter sehr stark. Daniel mochte ich als Protagonisten ganz gerne. Ich finde es cool, dass er Gedichte toll findet und selbst welche schreibt. Seinen Humor, seine ganze Art und mit seiner "Ernsthaftigkeit", wie Natasha es beschreibt. Es war auch gut dargestellt, wie sehr er darunter leidet, dass seine Berufswahl und sein Leben von seiner Eltern bestimmt wird. Was ich aber schade fand, dass seine Meinung über die Liebe und dabei seinem Versuch Natashas Herz zu gewinnen, übertrieben wirkte. Er beharrt immer wieder total auf darauf, dass sie beide füreinander bestimmt sind, und dass sie die große Liebe seines Lebens ist. Das fand ich zwar schön und romantisch, aber an einigen Stellen war es einfach zu viel. Ein bisschen das gleiche Problem hatte ich auch mit Natasha. Sie war mir eigentlich gleich sympathisch, auch sie hat Humor und ich fand es gut umgesetzt, wie sie versucht mit der ganzen bevorstehenden Abschiebung umzugehen. Mir hat gut gefallen, wie begeistert sie von der Wissenschaft ist, aber gleichzeitig, hat sie wie Daniel, total an ihrer Meinung festgehalten. Es wirkte leicht verbissen, dass es für sie die große Liebe und auch Liebe auf den ersten Blick nicht gibt. Sie betrachtet alles wissenschaftlich und meint, dass man sie an einem einzigen Tag gar nicht verlieben kann. Zitat Natasha : "Was ist, wenn sich das mit der Abschiebung alles in Wohlgefallen auflöst ? Wenn ich bleiben kannm wie soll ich ihn da finden ? Denn auch wenn ich mir noch so viel Mühe gegeben habe, so zu tun, als wäre da nichts zwischen uns, ist da etwas. Etwas Großes." Schön fand ich dann aber, dass es bei Daniel und Natasha, jeweils eine Charakterentwicklung gegeben hat und ihre gemeinsame Begegnung ihr ganzes Leben verändert hat. Ich fand es auch gut, wie Rassismus thematisiert wurde und die Handlung konnte mich insgesamt überzeugen. Nur teilweise wirkten ein paar Zufälle oder kleinere Ereignisse an dem Tag schon etwas unrealistisch, das fand ich ein wenig schade. Der Schreibstil der Autorin war angenehm zu lesen und ich mochte es, wie sie die Geschichte erzählt. Fazit : Eine schöne und teilweise humorvolle Liebesgeschichte. Ich fand es gut, dass auch ernstere Themen angesprochen wurden, ich hatte aber dann noch kleinere Kritikpunkte.