Hortensia13
Nach dem Ersten Weltkrieg hofften die Bewohner eines idyllisches Bergdorf in Südtirol, dass nun alles besser wird. Doch da kamen die Faschisten und die Leute wurden vor die Wahl gestellt: entweder nach Deutschland auszuwandern oder als Bürger zweiter Klasse in Italien zu bleiben. Trina kann sich kein anderes Leben, weit weg von ihrem Heimatdorf, vorstellen und bleibt. Trotz dem ihr aufgelegten Berufsverbot als Lehrerin, unterrichtet sie heimlich in Kellern und Scheunen. Doch als ein Stausee gebaut werden soll, der ihr Dorf unter Wasser stellen soll, muss sie aktiv werden. Und das, obwohl die Welt in einem weiteren Krieg versinkt. Es ist immer wieder eindrücklich, wie der Zweite Weltkrieg sich auf unterschiedliche Regionen ausgewirkt hat. Da der Autor sich an Fakten über die echte Gemeinde Graun gehalten hat, erscheint dieser Roman wie ein Zeitzeuge. Da die Geschichte zudem eine Erzählung einer Mutter an ihre verschollene Tochter ist, wirkt sie sehr persönlich. Im Vordergrund steht der Kampf ums Überleben. Vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Und es zeigt sich: Im Leben kann man nicht immer des eigenen Glückes Schmid sein, sondern die äusseren Umständen machen mit einem, was sie wollen. Ich fand den Roman sehr eindrücklich und da er ziemlich kurz ist, liest man ihn auch schnell weg. Eindeutig empfehlenswert mit 5 Sternen.