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gino-alessandro

Posted on 31.7.2020

Die Ausgangslage, das Geschehnis, welches ganz zu Beginn des Romans beschrieben wird. Soweit, so viel versprechend. Ich habe einen psychologischen Roman erwartet, der mich (Achtung: Wortwitz) fesselt und erschauern lässt. - Doch, das habe ich leider nicht bekommen. Jessie Burlingame, eine Protagonistin, die alle Menschen um sie herum kritisiert und die Fehler nie bei sich sucht. Eine Protagonistin ohne viel Verstand. Ich hatte beim Lesen die ganze Zeit das Gefühl, dass sie nicht schleichend verrückt wird, sondern schon gleich zu Beginn des Romans keine Gläser mehr im Schrank hatte. Schon auf der zweiten Seite wird eine ernste, alles kritisierende, Stimme in ihrem Kopf beschrieben. Die Selbstgespräche beginnen. Und der Leser wird einfach so reingeworfen. Ich meine, man muss ja auch erstmal in diese ausweglose Situation kommen... ohne einen Ersatzschlüssel in greifbarer Nähe...andererseits, wer rechnet schon damit, das der Ehemann umfällt und stirbt. Ich habe einfach keinen Draht zu der Protagonistin aufbauen können. Ja, sie liegt ausgeliefert da, alleine mit ihrem ohnehin schon wirren eigenen Gedanken. Eines muss man ihr lassen, sie hat eine außerordentliche Phantasie. Man bekommt so ziemlich jedes Detail aus ihrem eintönigen, uninteressanten Leben mit. Ich habe so gehofft, dass irgendwas spannendes passiert, aber nein nur ein Hündchen kommt vorbei, erschreck sie etwas und haut wieder ab. Und sie ist wieder allein. Auf Seite 134 hab ich dann aufgegeben und ein grausames Verbrechen begangen-ich habe auf die letzten Seiten geblättert... Dann habe ich mich entschieden aufzuhören und lebe völlig selig mit meiner Entscheidung. Schade, der Roman wurde mir des Öfteren empfohlen(sogar auf LB eine Bewertung von 3,7)...Naja, zum Glück, haben wir alle nicht den gleichen Lesegeschmack. Fazit: Nach 134 Seiten abgebrochen und trotzdem alle interessanten Stellen mitbekommen-eine monotone Handlung ohne Spannung-einfach mehr erhofft.

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