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dasbuecherhaus

Posted on 31.7.2020

Morning Cottage, so heißt Agnes Haus, in dem sie ihre außergewöhnliche Seniorenresidenz gründet, bis irgendein Witzbold die Worte Sunset Hall auf das Schild schreibt. Nach einer kurzen Phase der Empörung, empfinden die älteren Herrschaften den Namen dann aber als durchaus passend, wollen sie doch alle ihren Lebensabend in dem Haus genießen, selbstbestimmt und ohne Bevormundung, friedlich und umgeben von Menschen, die sie mögen. Das Leben könnte so schön sein, trotz aller Einschränkungen des Alters, wäre da nicht eine verschwundene Pistole, die Leiche ihrer Mitbewohnerin Lillith im Schuppen und die Tote Mildred im Nachbargarten. Gemeinsam mit ihren Mitbewohnern und Hettie der Schildkröte, die verzweifelt einen Platz für ihren Winterschlaf sucht, macht sich Agnes auf die Suche nach dem Mörder. Als ein weiterer Mord geschieht, erkennt Agnes das auch Sie in Gefahr ist. Vor Jahren habe ich, wie gefühlt jeder andere auch, Glennkill der Autorin gelesen und ich mochte es, auch wenn ich die Werke der Leonie Swanns nicht weiterverfolgt habe, jetzt aber fiel mir Mord in Sunset Hall, in die Hände und da ich gerade auf der Suche nach leichter und unterhaltsamer Sommerlektüre war, kam mir das Buch gerade recht. Und ich wurde nicht enttäuscht. Trotz aller Leichtigkeit, ist die Geschichte durchaus spannend. Die Protagonisten sind sehr gut beschrieben, Agnes Hüftleiden und ihre beginnende Taubheit, Edwinas Leidenschaft für Yoga und der Verlust ihres? Ja was eigentlich? Sie erschien mir immer wie ein unschuldiges Kind, das die Last des Erwachsenseins nach und nach abwirft, ich kann mich nicht entscheiden, ob ich das wirklich als Verlust ansehen will, nicht in der Umgebung, in der sie leben darf, in der jeder sie nimmt wie sie nun mal ist. Bernadette die ihr Augenlicht verliert, Winston ist auf den Treppenlift angewiesen und der Marschall der mit seinen Internetfähigkeiten dazu beiträgt, das die WG nicht mehr als nötig ins Dorf muss. Die eine oder andere Anekdote, hat mich wirklich zum Lachen gebracht. Ich lese nicht oft Krimis aus dem Bereich Cosy Crime, die die ich bisher las, lebten meist nur von ihren Protagonisten und der besonderen Atmosphäre Englands, wir alle haben ja ein Bild vor Augen von Landhäusern, wunderschönen Gärten, betulichen älteren Damen und Fünf Uhr Tee, die Spannung bleibt dabei oft auf der Strecke, das ist keineswegs abwertend gemeint, manchmal darf es auch für mich etwas ruhiger zugehen. Leonie Swann hat es nun geschafft zusätzlich zu der Atmosphäre auch noch eine ordentliche Portion Spannung einzubauen, eine wirklich gelungene Mischung. Ich dachte zwischendurch immer mal wieder: Jetzt weiß ich was passiert ist, aber die Auflösung der Morde, war wie ein Puzzle, das nur während des Legens perfekt zu passen scheint und nach deren Fertigstellung man sieht, welche Teile noch getauscht werden müssen, um ein wirklich rundes Bild zu ergeben. Von mir bekommt Mord in Sunset Hall Eine Leseempfehlung.

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