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Veronika

Posted on 30.7.2020

Es wird aus Scout's Sicht berichtet, die gerade einmal 8 Jahre alt ist. Vieles wurde mir erst im Nachhinein klar, weil man nicht sofort durchblickt, was da gerade geschieht. Dass Rassismus in den 30er-Jahren jedoch noch ein zentraler Bestandteil der Gesellschaft war (und es heute nach wie vor immer noch ist), sollte jedoch die wenigsten überraschen. Und nach kurzem Verinnerlichen wird einem auch bewusst, was dort gerade passiert ist. Ich fand es erfrischend, wenn auch teilweise etwas verwirrend, aus der Sicht eines jungen Mädchens zu lesen. Ihre Bindung zu ihrem Bruder Jem habe ich die ganze Zeit über bewundert, und des Öfteren habe ich vergessen, dass beide eigentlich noch Kinder sind. Ihr Verhalten und ihre Erziehung lässt den Leser jedoch mehr als ein mal vergessen, wie jung die beiden sind, da gerade auch Scout's Gedankenwelt auf ein wesentlich höheres Alter schätzen lassen. Der Fall, der in dem Buch dann behandelt wurde, hat mich ziemlich erschüttert. Wie kann es sein, dass ein Mann für eine Tat beschuldigt wird, für die es nur die Aussagen der zwei Beteiligten gibt, aber keine Indizien oder Augenzeugen? Diese Ungerechtigkeit hat mich aufschrecken lassen, und ich glaube nicht, dass mich dieses Buch so schnell loslassen wird.

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