Naomi
"Bis wir eins sind" behandelt ein Taboo-Thema, dass milde gesagt in keiner Weise ok ist. Generell habe ich kein Problem damit, wenn in den Büchern verschiedene Themen angeschlagen werden auch solche, die in der Gesellschaft als abstoßend, widerwärtig oder unangemessen gelten (also ein Taboo sind). Doch hier hat es mich einfach nur gestört, denn es hätte eine "einfache" und schonunglosere Lösung von Anfang an gegeben. Jodi Ellen Malpas verwendet in "Bis wir eins sind" die Ich-Form, die mir leider überhaupt nicht zugesagt hat. Denn obwohl ich bei dieser Erzählperspektive meistens die Gefühle und Ansichten der Protagonisten am besten Nachvollziehen/Wahrnehme fiel es mir unglaublich schwer, mich in die Geschichte fallen zu lassen. Mir hat es hier an tiefe gefehlt und die Charaktere waren mir deutlich zu oberflächlich. Auch hätte ich mir eine andere Perspektive als die von Annie gewünscht, sei es ihr bester Freund (der by the way richtig süß und der Bad-Boy schlechthin war), die von Stephanie oder die des männlichen Protagonisten. Generell hätte man mehr aus der Geschichte herausholen können, besonders der Umstand mit Stephanie hätte tiefer ausarbeitet werden können, da sie doch viel Material für eine eigene Perspektive lieferte und besonders um die Umstände wieso sie so handelt (dies ist ebenso auf die Vergangenheit bezogen). Die Geschichte fing gut an, aber im Verlauf zieht es sich nur so dahin (denn wir wissen ja schon im Vorfeld welche Richtung die Geschichte einschlagen wird). Das letzte Drittel nahm dann wieder an Fahrt auf mit einem Gewissen dramatischen Ereignis, das man sich auch hätte sparen können. Das Ende spielte sich so unglaublich rasch und rasant ab, dass es einfach wie dahingeklatscht wirkte (weil es ja noch nicht genug Klischees gab, die das Buch erfüllte). {verdeht die Augen} Zudem muss ich sagen, dass ich durchweg das starke Gefühl hatte, dass die Autorin eine Art Liste mit bekannten und gängigen Klischees nur so durchgegangen ist. Mir hat es aus offensichtlichen Gründen nicht gefallen! 2/5 Sterne