Profilbild von Vivian

Vivian

Posted on 30.7.2020

Die 'Knitting in the City' Reihe von Penny Reid und mich verbindet fast schon eine Art verdrehte Hassliebe. Der erste Teil war gar nicht mein Fall, weil ich mich mit Jaine einfach nicht klar kam. Sie erschien mir zu überspitzt. Trotzdem konnte ich es nicht lassen, die nachfolgenden Bücher zu lesen, denn ihre Mädels Clique, der Strickclub, ist wirklich interessant und ihr Kerl hat mich einfach gerettet. So hat sich meiner Meinung nach jede Story etwas mehr gesteigert, bis ich nun bei 'the Logic of Kissing' und damit bei der völlig abgedrehten Sandra angekommen bin. Ich habe mich so auf ihre Geschichte gefreut, weil sie mir als Nebencharakter am besten gefallen hat. Die toughe Psychologin hat nur ein Problem: ihre Dates, oder genauer gesagt, ihr Männergeschmack. Denn jedes einzelne Date endet mit Tränen. Und zwar denen des Mannes! ☝️ Jeder von ihnen hat entweder eine schwere Kindheit zu verarbeiten, hat einen Mutterkomplex oder andere psychische Probleme. Damit hat Sandra eigentlich nie Feierabend und erst recht keine aufregenden Verabredungen. Bis eines Abends, nach einem weiteren missglückten Versuch, der junge, attraktive Kellner des Restaurants den gerade frei gewordenen Platz einnimmt und sie später um den Verstand küsst. In dieser Story konnte ich mich zunächst in den humorvollen und sehr eigenen Schreibstil fallen lassen, wenigstens fast das erste Drittel lang. Danach waren für mich zwar noch ein paar Lacher drin, aber leider nicht viel mehr. Da ich Sandra ja bereits besser kennen gelernt habe, vor allem als sie im zweiten Teil der Reihe einen Ausflug mit Elizabeth unternimmt, konnte mich ihre skurrilen Gedanken und witzigen Wortschöpfungen nicht abschrecken. Anfangs gefiel mir ihre Verbindung mit dem geheimnisvollen Alex sehr, bis die beiden an einem seltsamen Punkt ankamen und ich weder ihn noch sie wirklich nachvollziehen konnte. Die Gespräche die sie führen, erlangen keinerlei Ergebnis und erfüllen damit nicht wirklich einen Zweck. Sie drehen sich gefühlt dauerhaft im Kreis, diskutieren immer wieder dieselben Fakten und kommen dabei keinen Schritt weiter. Als sich dann schließlich immer mehr das Geheimnis um Alex lüftete wuchs meine Irritation. Das ganze Thema wirkte auf mich undurchdacht und warf immer wieder Fragen auf, die nicht beantwortet wurden. Immer tiefer saugt einen die Story in diesen fragwürdigen Wirbel aus halbgaren Fakten, unzähligen unausgesprochenen Fragen und endlos offenen Antworten. Der letzte Teil der Reihe war für mich definitiv erneut ein Rückschritt. Schade, ich hatte gerade meinen Groove für die Reihe gefunden.

zurück nach oben