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Bücherwürmle

Posted on 29.7.2020

Ich freue mich total, ein so packendes Buch wie dieses endlich mit euch teilen zu können. Zur Handlung: Zunächst lernen wir Kim Harolds kennen, die frisch in die Kleinstadt Riverdale gezogen ist, um dort als Polizistin zu arbeiten. Schnell schließt sie erste Kontakte und lernt auch einen Mann kennen, den sie direkt mehr als „nur“ mag. Während Kim sich in Riverside einlebt, bekommen wir Leser eine zweite Geschichte erzählt, die sich vor vielen Jahrzehnten im Ort abgespielt hat. Das Leben einer typischen Familie: Vater, Mutter, Sohn. Mutter und Sohn haben eine ganz besondere Verbindung zueinander, ihr Leben ist allerdings geprägt von der Gewalt des Vaters... es passiert das unvermeidliche, grausame. Mathews Vater wird wegen Mordes an seiner Frau festgenommen und Mathew findet seinen Weg in eine liebevolle Pflegefamilie. Bis er selbst des Mordes verdächtigt wird. Wie viel von den Eigenschaften seines Vaters stecken in Mathew? Viele viele Jahre und Ereignisse später lernt er eine mögliche neue Liebe kennen: eine Polizistin, die neu nach Riverside gezogen ist... Was macht eine solche Kindheit, solche Taten mit einem Menschen? Ist Kim in Gefahr? So viele Fragen, die man sich beim Lesen stellt. So viele erschütternde Momente. Und ich bin ehrlich, ich habe nicht mit so heftigen Szenen gerechnet - weder was den Inhalt noch die textliche Ausgestaltung angeht. Deshalb hier eine ausdrückliche Trigger-Warnung bezüglich häuslicher (und im Zuge dessen auch sexueller) Gewalt. „Mathew Crawley“ ist als Roman gekennzeichnet, aber gerade deshalb nicht zu unterschätzen. Allen anderen kann ich das Buch definitiv empfehlen. Man selbst als Leser ist weniger dabei, selbst ein Rätsel zu lösen, nein, eher sieht man nahezu hilflos zu, wie sich die Ereignisse zuspitzen, sich menschlich Abgründe auftun, bei denen man nur zu gerne helfen, warnen, nur irgendwie eingreifen möchte. Stattdessen liest man. Man liest weiter und weiter, vielleicht in der Hoffnung, dass es doch noch anders kommt. Und gleichzeitig ist es so unglaublich faszinierend, wie die Psyche eines Menschen funktioniert. Zu was sie einen treiben kann, gleichzeitig aber auch was sie ertragen kann. Wie gesagt, man darf nicht erwarten, wie so oft in Büchern üblich den Täter zu entlarven, mitzufiebern, rätselraten etc. Vielmehr sind es menschliche Rätsel, und die bleiben bis zur letzten Seite bestehen ....

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