Isabell
Vor ein paar Wochen habe ich endlich Wolf by Wolf gelesen und seitdem wollte ich unbedingt die Fortsetzung, welche gleichzeitig der Abschluss dieser Dilogie ist, lesen. Jetzt kam ich endlich dazu und ich bin so unendlich froh, dass ich nicht wieder Monate, oder gar Jahre, gewartet habe, denn der Abschluss ist Ryan Graudin wirklich gelungen. Dadurch, dass ich Wolf by Wolf erst vor ein paar Wochen gelesen habe, konnte ich mich noch an alles gut erinnern und somit fiel mir der Einstieg sehr leicht. Es hat aber auch geholfen, dass die Handlung direkt dort ansetzt, wo Wolf by Wolf aufgehört hat. Eine Änderung gibt es aber und das ist, dass wir die Handlung aus drei Perspektiven erleben. Wenn ich mich richtig erinnere, war dies beim Vorgänger nicht der Fall. Diese Änderung hat mir sehr gut gefallen, weil Luka und Felix im ersten Buch schon mein Interesse geweckt haben und es hat mich gefreut endlich in ihre Köpfe schauen zu können. Allerdings fand ich die beiden zusätzlichen Perspektiven an der ein oder anderen Stelle zu viel und das Tempo der Handlung hat darunter ein wenig gelitten. Ich hätte es besser gefunden, wenn man die zwei zusätzlichen Perspektiven etwas sporadischer verwendet hätte. Dadurch hätte die Handlung nicht so viel an Tempo verloren und man hätte sicher noch den ein oder anderen Twist hinzufügen können, der so leider verloren gegangen ist. Die Handlung an sich hat mir aber dennoch gut gefallen. Durch das missglückte Attentat auf Hitler befindet sich Yael nun auf der Flucht und es muss ein neuer Weg gefunden werden, wie man Hitler beseitigen kann. Dementsprechend steht das Planen und das Finden von Informationen diesmal weit mehr im Vordergrund als im ersten Band, was mir gut gefallen hat, weil die Autorin nochmal eine andere Seite des Widerstandes zeigen konnte und wie der Widerstand mit einem Rückschlag umgeht. Die Handlung liefert auch einige Momente, die mich komplett überraschen konnten und mit denen ich so nie gerechnet hätte. So auch das Ende. Während ich beim ersten Band das Ende schon erahnen konnte, war es dieses Mal ganz anders. Ich muss gestehen, dass ich mit einem etwas anderem Ende gerechnet hätte, als wir es bekommen haben. Aber ich bin nicht enttäuscht darüber, dass das Ende anders als erwartet war. Ich fand es eher erfrischend, weil die Autorin Risiken eingegangen ist und die ist nicht komplett in das Schema vieler anderer Jugendbücher zurückgefallen. Es ist auch möglich, dass ich am Ende ein wenig emotional geworden bin. Das ist noch eine Sache, mit der ich so nicht gerechnet hätte. Die Charaktere empfand ich wieder als gut ausgearbeitet und durch die zusätzlichen Perspektiven lernt man auch Luka und Felix mehr kennen. Dies hat mich enorm gefreut, weil ich mir das am Ende des ersten Bandes gewünscht habe. Beide machen eine ziemliche Entwicklung durch, wobei man nicht alles unbedingt gutheißt. Es war aber an jeder Stelle klar und deutlich, warum die Charaktere so handeln und es hat von vorne bis hinten Sinn ergeben.