Callie Wonderwood
Dieses Buch war eine meiner meist erwartesten Neuerscheinungen für dieses Jahr, vor allem, weil es um so ein wichtiges und aktuelles Thema - die Black-Lives-Matter-Bewegung - geht. Schon auf den ersten Seiten merkt man schnell, wie krass und erschreckend, es in der Welt von Starr zu geht. Eine Schießerei und später der Tod von Khalil durch einen Polizisten bei einer einfach Verkehrskontrolle. Zitat : "Es war einmal ein Junge mit haselnussbraunen Augen und Grübchen. Für mich war er Khalil. Für die Welt ein Thug. Er lebte, aber längst nicht lange genug. Wie er starb, werde ich mein Leben lang nicht vergessen." Die Protagonistin Starr wohnt mit ihrem Familie in Garden Heights, das auch als "Ghetto" bezeichnet wird, dort gehören Gangs mit ihren "King Lords" und Kriminalität zu der Realität. Immer wieder gibt es erschreckende Momente, aber auch die Kultur und das Leben der Menschen dort kennenzulernen, war interessant. In dem Buch wird auch oft Slang geredet, wie "Baby", "Yeah" oder "Sir" im normalen alltäglichen Wortgebrauch. Daran musste ich mich am Anfang ein bisschen gewöhnen, aber es hat genau richtig zu dem Buch gepasst. Den Schreibstil der Autorin mochte ich insgesamt gerne, das Buch ließ sich flüssig und schnell lesen. Es gab bewegende, erschreckende, aber auch humorvolle und schöne Momente. Starr war mir direkt sympathisch, ich fand es nachvollziehbar dargestellt, wie sie darunter leidet, dass es so viele Vorurteile gegenüber Schwarzen gibt und die Welt an ihrer Highschool, wo fast nur Weiße hingehen, ganz anders ist. Auch ihre Ängste und Gefühle nach dem Tod von Khalil und gleichzeitig die Frage, ob sie der Öffentlichkeit von dem Abend erzählen und etwas verändern will, waren überzeugend umgesetzt. Die Charakterentwicklung der Protagonistin hat mir unglaublich gut gefallen, wie Starr sich dafür einsetzt, etwas zu verändern und auf ihre eigene Art und Weise kämpft. Zitat : "»Manchmal machst du alles richtig, und es geht trotzdem alles schief. Entscheidend ist, dass du dennoch nie aufhörst, das Richtige zu tun.«" Ich fand es gut, dass die Familie von Starr wichtige Rolle gespielt hat. Wie Starrs Eltern sie bei allem immer in Bezug auf Entscheidungen unterstützt haben und für sie da waren. Ihre Freundinnen Hailey und Maya und ihr Freund Chris waren ein bedeutender Aspekt in dem Buch, so machten Probleme oder Konflikte Starrs Zerissenheit zwischen den beiden Welten nochmal deutlich. Überzeugend war auch, dass jeder der Nebencharaktere, negativ oder positiv bedeutend für die Geschichte war. Ein Buch über den Kampf gegen Rassismus und Ungerechtigkeit, der für Starr alles andere als einfach ist. Es geht viel darum, wie die Menschen auf den Tod von Khalil reagieren und wie unterschiedlich die verschiedenen Welten der Protagonistin sind. Fazit : Ein erschreckend realitisches, bewegendes und schockierendes Buch über Rassismus. Große Leseempfehlung.